Montag, 22. Februar 2010

Filztaschen

Taschen mit Wechselklappen sind einfach praktisch.
Man muss nicht immer den Inhalt umräumen und hat mit einem Ratsch am Klettverschluss trotzdem eine farblich passende Tasche dabei.
Das ist mein Lieblingsformat: A4 geht locker hinein, innen ist eine kleine Tasche fürs Handy und die Träger sind lang genug, um quergetragen zu werden. Eine Alltagstasche ohne viel Schnickschnack.

Dann das Besondere an der Tasche ist das Material: Der Filz besteht aus der Wolle des Karakulschafes, einer ungefärbten Melange.
Das hat eine Tiefe und Qualität, die ganz selten ist.

Das Blog ist gerade etwas taschenlastig, ich weiß.
Aber das liegt daran, dass im März die Kurse beginnen- und da brauche ich Anschauungsmaterial. :)

Montag, 15. Februar 2010

Kreativbücher

Mein Regal mit Nähbüchern ist vergleichsweise leer.
Es gibt da ein paar wichtige Bücher mit Verarbeitungstipps von Burda und der großartigen Claire Shaeffer, sie ich bei kniffligen Sachen gern herausziehe.
Zwei Bilderbücher von Amy Butler, deren Anleitungen ich aber nicht so recht traue.
Zuletzt dazu kam dann "Sewing Green" von Betz White, ein Geschenk von Ulrike.

Hmmm- nicht viel.
Und ich zeige euch gleich,warum.

Ich kann nämlich nicht diszipliniert nach Vorgaben nähen. Eigentlich wollte ich die Totebag aus dem Sewing-Green Buch nachbasteln.

Angefangen hat alles noch nach Plan, ich habe die Tyvek-Verpackung der Butler-Bücherlieferung mit Blisterfolie und Acrylfarben bedruckt.

Und dann hat sich der Sonntagnachmittag verselbständigt.
Die Schnittkante war viel zu interessant, um versteckt zu werden, kam aber nur über einer unifarbenen Fläche schön und dreidimensional heraus. Perfekt dafür war gekochte Wolle in meinem Lieblingsrot- das setzt einen satten Kontrast- sowohl farblich als auch haptisch.

Die große rote Fläche war dann gerade recht für eine Applikation, denn die Tyvekfolie lässt sich klasse schneiden und mit dem Feuerzeug versäubern.

Techniken der letzten Monate wie das freie Maschinensticken und ein paar Handstiche wurden ergänzt....

... der Rest des zu lang zugeschnittenen Trägers würde zum Reißverschlussanhänger umfunktioniert....
... und schlussends hatte das ganze NICHTS mehr mit meinem eigentlichen Vorhaben zu tun. Sondern eher mit der Tasche, die meine Freundin Heike für den Stoffmarkt genäht hat.
Und so geht es mir oft, wenn ich Dinge nacharbeiten will- das entwickelt eine Eigendynamik, die ich auch gar nicht aufhalten möchte.
.
Da mich manche gefragt haben, ob des Buch lohnenswert ist: Es ist inspirierend.
Für viele Sachen braucht man alte Wollpullis, die dann in der Waschmaschine verfilzt und zu Untersetzern, Kissen und Plaids zusammengenäht werden.
Die Nähprojekte sind geschmackvoll und sehr schön präsentiert, aber nicht wirklich neu.
Die unvermeidliche weite Hose ist zum Beispiel drin, die kenne ich schon aus den Büchern von Anna Maria und Frau Butler. Und aus unzähligen easy-fashion Burdas.
OK, und wer nicht von selbst auf die Idee kommt, dazu einen alten Bettbezug zu nehmen, der bekommt es da gezeigt.
...
Aber wie gesagt: Ich bin kein Kreativ-Bücherfreund.
Mir reicht in der Regel schon eine viertel Stunde mit euren Blogs in Netz, um eine Vielzahl von neuen Anregungen zu haben.
Und in meine Regale lege ich dann lieber Stoffe :)
...
(Aber Sabines Buch kauf ich trotzdem-
zum Verschenken an eine Freundin,
die endlich mal mit dem Nähen anfangen sollte....)

Freitag, 12. Februar 2010

Der perfekte Nähstuhl

Schneemassen.
Buchhalterischer Jahresabschluss.
Kranke Kinder.
Und dann ist auch noch der geliebte Traktor-Nähstuhl von IKEA endgültig hinüber. Die notdürftig mit Heißkleber hineingepfuschte Rolle war einfach nicht mehr zu befestigen. Und der Stuhl nicht mehr im Programm.
Keine gute Woche.

Aber im Keller einer Nachbarin fand sich überraschend Ersatz:
Ein ungeliebter Arztpraxenstuhl!
Und der ist genau das, was ich gesucht habe.
Denn ich brauche vor der Nähmaschine etwas auf Rollen, aber unbedingt ohne Lehne.
(Klingt merkwürdig, aber die ist mir im Weg. Da stoße ich immer mit dem Ellenbogen dagegen, wenn ich den Stoff unter der Nadel hervorziehe....)

Jetzt nehme ich mir mal vor, keine Fäden mehr auf den Boden fallen zu lassen, sonst würde das tolle Teil nämlich auch in kürzester Zeit auf solchen Rollen daherkommen.

Die scheibchenweise Zeit der letzten Tage war dann gerade gut, um ein paar Geldbeutel zu nähen.

Perfekt für zwischendurch, wenn man erst mal das Nähprinzip verinnerlicht hat :)

Freitag, 5. Februar 2010

Busmäppchen

Zum zwölften Geburtstag bekam die Tochter den Schulrucksack "den jetzt alle haben".

Die Schulanfänger haben ergonomisch korrekte Ranzen, die dann irgendwann zu "kindisch" sind und gegen eine geräumige Nummer 2 eingetauscht werden. Die wird dann zwei Jahre später durch die coolere Nummer 3 ersetzt. Und so weiter.

Busmäppchen dürfen nun auch nicht mehr am Ranzen baumeln, da muss es nun ein Geldbeutel sein. Nun denn.
Da Tochter die Schusseligkeit aber von der Mutter geerbt hat war klar, dass da eine sichere Lösung gefunden werden musste.

So habe ich den kleinen Geldbeutelschnitt hinten mit einem Klarsichtteil (Namensschild von einer Messe) versehen und einen Karabiner in der Seitennaht mitgefasst. Die eingehakte Schnur geht zu einem Schnuraufroller, den wir früher zum Befestigen der Schipässe am Anorak hatten.
So kann sich oben im "Sonnenbrillenfach" des neuen Ranzens die Leine nicht verheddern und Tochter kann den Geldbeutel gut einzeln mitnehmen, wenn sie in der Mensa an die Theke geht.
Geht doch- das mit der relativen Sicherheit.

Und weil die Farbkombination so schön ist und die Stoffe schon mal aus dem Regal herausgezogen- hab ich auch noch einen großen Geldbeutel genäht.
Schokobraun ist einfach eine tolle Farbe.