Handarbeit mach glücklich.
Genauergesagt: Nähen macht glücklich.
Das hat
suschna ergoogelt und als Thema vorgeschlagen.
Aber was genau macht für mich das Nähglück aus?
Die größte Freude ist es für mich,
wenn ein Stück Stoff Form annimmt. Meistens liebe ich die Schnitterstellung und das schlichte Nähen und Tüfteln sogar noch mehr als das fertige Kleidungsstück selbst.
Die Verwandlung vom bloßen Gedanken zu etwas Handfestem ist großartig.
Und je seltsamer der Stoff ist, desto größer ist mein Glück wenn dann etwas Tragbares herauskommt.
Da war zum Beispiel ein gräßlicher
Digital-Camouflageprint, vom dem habe ich 2 m für mein
Konversionsprojekt gekauft. Er sollte eigentlich zu Taschenfutter verarbeitet werden, aber Tarn innen
und außen, das war zuviel. So lag der Coupon auf dem Ablagestapel ganz oben.
Reinstes Polyamid in Tarnoptik, ein klarer Fehlkauf.
Aber da kommt dann das zweite Nähglück ins Spiel:
Das Experiment
Wenn es was wird, dann ist es fein,
wenn nicht, dann eben nicht.
Um den Tarnstoff wäre es nicht schade gewesen.
Vor zwei Jahren habe ich schon mal
Stoff mit dem Feuerzeug versäubert- das geht bei fiesen Polystoffen ja ganz prima. So habe ich dem Stoff Zunder gegeben.....
Genauergesagt habe ich die ausgeschnittenen Elemente mit dem Feuerzeug am Rand angeschmolzen, so ist der Webstoff gegen das Ausfransen gesichert.
Dann konnte sich beruhigt mein derzeitiges drittes Nähglück dazugesellen: Offensichtliche
Handnäherei. Die sichtbare, altmodische Hingabe an Details.
Natalie Chanins Arbeit ist in der Beziehung unschlagbar.
Klar war, dass der Camostoff einen einfarbigen Begleiter braucht.
Da hat sich ein Reststück Bioleinen angeboten- farblich passend, aber mit ganz anderer Oberfläche.
Das dunkle Stickgarn war zu sehr die Nummer sicher - Neongelb als Garnfarbe war da viel entschiedener.
Ein, zwei Paspel dazu (
Paspel gehören unbedingt zum Nähglück!) und fertig war das Kleid.
Nicht dass ich noch Klamotten bräuchte, aber tatsächlich etwas Tragbares aus diesem fiesen Stoff herauszubekommen, das fühlt sich schon gut an.
Unabhängig von Kaufkleidung zu sein ist ein wesentlicher Bestandteil meines persönlichen Nähglückes.
(Und
Heike strickt mir auch noch einen passenden Schal, die Wolle haben wir kurz nach dem Fotografieren noch schnell gekauft. Zu echtem Nähglück gehören nämlich unbedingt
Freundinnen, die ebenso merkwürdig ticken. )
Das Kleid habe ich die letzten zwei Tage schon getragen, bitte seht großzügig über die edlen Leinenknitterfalten hinweg.....
Weitere glückliche Stoffspielerinnen findet ihr heute bei
Suschna- ich bin diesmal ganz besonders gespannt auf die Stoff-Sammlung.