Gabi hat für die Stoffspielereien vom April das Thema Fransen vorgeschlagen, dabei habe ich zuerst an die ausgefransten Säume der grobgewebten Chaneljacken gedacht.
Wichtig bei diesen schönen Strukturen ist, dass das Gewebe relativ grob gewebt oder locker gebunden ist, so können sich die Fäden gut lösen.
In meinem Fundus habe ich einen ganz locker gewebten zarten Wollstoff gefunden, den hat Brunhilde mal gefärbt und mir dann geschenkt. Er hat sich wunderbar ausfransen lassen. Zum Glück hatte ich in meinem Regal noch einen Meter Leinen in einem sehr ähnlichen, aber etwas dunkleren Petrol. Das steifere Leinen und die zarte Wolle, das hatte ich mir gleich gut vorstellen können.
Ein Meter reicht gerade so für ein Kleid mit überschnittenen Schultern. Deshalb war dann recht schnell klar, dass ich die Kanten des Leinenkleides mit Fransen aus Wolle versehen werde.
Ein Meter reicht gerade so für ein Kleid mit überschnittenen Schultern. Deshalb war dann recht schnell klar, dass ich die Kanten des Leinenkleides mit Fransen aus Wolle versehen werde.
Für die erste Kante an den Ärmeln habe ich einen schmalen Streifen geschranzt und ausgefranst, geradegeschnitten und dann mit einem doppelt gelegten Schrägband aufgenäht. Das wird dann nach links geklappt und festgesteppt. Für gerade Kanten ist das ganz gut geeignet, aber für die Rundung am Halsausschitt habe ich dann was anderes probiert.
Zuerst habe ich den Stoff mit Sprühstärke etwas stabilisiert und dann einen 4 cm breiten Schrägstreifen geschnitten. Den habe ich zur Hälfte gelegt und mit der Bruchkante an der rechten Stoffkante mit 3 mm Überstand aufgesteckt. Durch den schrägen Fadenlauf legt sich das gut in die Rundung. dann habe ich mit 1 cm NZG gesteppt und die Kante dann nach links gebügelt. So ist das innen total sauber.
Man kann dann mit einer Drahtbürste die Fäden bearbeiten und die Bindung auflösen. Durch die doppelte Lage werden die Fransen viel dichter und strukturierter als beim normalen Ausfransen.
Wenn ich Glück habe verfilzt das beim Waschen etwas und entwickelt sich noch weiter- ich bin gespannt!
Den Saum habe ich dann mit einem 6 cm breiten Schrägstreifen versehen, das gibt dann ca. 2 cm lange Fransen.
Ich hatte noch kurz überlegt, ob ich am Saum noch eine weitere Reihe Fransen aufnähe, aber das hat es dann doch nicht mehr gebraucht. Ich mag das Kleid sehr gern, es ist schlicht und hat trotzdem kleine Effekte die sich nicht in den Vordergrund drängen.
Der Schnitt ist aus der Ottobre 2-2016, Mod.15, ich habe nur den Halsausschnitt etwa 5 cm tiefer gesetzt. Die Länge hat sich durch den Coupon so ergeben, aber im Sommer ist das ok. Für die 2 Extrazentimeter mit den Fransen war ich dann aber schon dankbar. :)
Ich bin auf weitere Versionen des Fransenthemas sehr gespannt,
guckt doch mal rüber zu Gabi, was sich die anderen so ausgedacht haben!
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