Eigentlich hatte ich ja aus dem Fischbacher-Stoff etwas ganz anderes geplant - aber das Schöne an den Stoffspielereien ist ja, dass man sich auch mal treiben lassen kann.
Bei der Feuerprobe zur Feststellung zur Materialzusammensetzung ist ein Funke des Streichholzes mitten im Stoff gelandet und hat ein kleines Loch hineingebrannt. Im ersten Augenblick habe ich mich richtig geärgert, aber als ich den Schaden genauer begutachtet habe war da kreatives Potential......
Das Polyester schmilzt in dem etwas stabileren Material sehr sauber und bildet einen krustig-braunen Rand. Genau passend zu der etwas morbiden Farbigkeit des Stoffes.
Aber wie setzt man Löcher in einem Polyesterstoff in Szene?
Mir ist nichts besseres eingefallen als ein Windlicht, die Kerze sollte dann die ausgeschnittenen und angeschmolzenen Löcher von innen betonen. Die abgenähten Falten betonen im Gegenlicht die Vertikale und bringen noch einmal etwas Struktur in die ansonsten schwebenden Löcher.
Zudem halten sie die Hülle am Glaszylinder ohne dass der Stoff zu straff sitzen muss.
Schlussends werde ich da wohl nie eine Kerze reinstellen, das Ding macht sich nämlich ausgesprochen gut im Badfenster. Und dient schon als Behälter für die Wattepads.
Die ausgeschnittenen Kreise haben mich dann noch zu passend schwebenden Kugeln angeregt, sie greifen Material und Form nochmal auf. Dafür haben meine Reste gerade noch gereicht.
Bei den Schmelzexperimenten war ich nämlich etwas stoffknausrig , sonst hätte ich gern einen Zwilling für mein Vasenkondom gehabt. Als Ensemble schaut sowas in der Regel besser aus.
Für das "große "Projekt brauche ich demnächst die restlichen 60 cm Kettdruck. Dafür muss ich aber leider unerwartet lange auf eine Zutat warten.....
- Suschna hat einen Lampenschirm genäht- auch hier zeigt sich ein tolles Spiel mit Strukturen, Licht und Schatten.
- Mirella hat ihr erstes Kissen mit einer ganz puristischen Raffung versehen
- Frifis näht flache kontrastfarbige Biesen in einen Sternenstoff- das wird eine kleine Tasche
- Lucy erklärt mit der ihr eigenen Grundlichkeit die historischen Hintergründe des Smokens und hat das gleich mit einem anspruchsvollem Material umgesetzt. Danke!! Das ist richtig informativ.
- Monika näht klitzekleine Kreise aneinander und wird diese Raupe dann applizieren.
- Bei Siebensachen gibt es ganz viel zu entdecken: Eine fein strukturierte Tasche, dynamisch ineinander verwobene Stoffstreifen (das hat wahnsinnig viel Potential!!) und ein verfilztes Stück Stoff aus Seidenchiffon und Etamin.
- Kathrin hat einen Pompadur genäht, auch hier sind Falten abgesteppt und dekorativ umgelegt.
- Marion näht Kissen aus geschrumpften Pullis- in traumhaften Farben!
- Christoph faltet (und klebt!) unterschiedliche Kansashis und erzählt auch etwas über die traditionellen Hintergründe
- Karen versieht kleine Kissen mit Durchblick und hat die Idee, das zu einem kuscheligen Collier zu verarbeiten.