Donnerstag, 29. Mai 2014

Taschenhenkel aus Leder selber machen.....

Gestern gab es bei LIDL wie jedes Jahr ein ein Seilsortiment - das ist inzwischen unentbehrlich in meinem Nähzimmer. Die dünne Schnur nehme ich als Einlage für Paspel, das 8 mm dicke Seil brauche ich für das Nähen meiner geliebten Henkel aus Leder.
Man nehme:
  • Zwei  Lederstücke mit 50 x 4,5 cm. Das müsst ihr nicht teuer kaufen - in Second-Hand-Läden gibt es günstig Lederröcke, die sind super für´s Nähen von Taschen, Geldbeuteln oder Henkeln.
  • 4 Karabiner mit einem Durchlass von 2 cm, 2,5 cm oder 3 cm
  • 4 D-Ringe zum Einhängen der Karabiner
  • Das schon erwähnte Seil mit ca. 0,8 cm Durchmesser (Gibt es ganzjährig auch im Baumarkt)
  • Wendenadel  (Prym)
  • Lederkleber  (Pattex geht auch)
  • Nieten oder Buchschrauben
Setzt den Teflon- oder Rollenfuß in die Maschine oder schaltet den Obertransport zu, das gibt ein gleichmäßigeres Stichbild.

Nehmt als Ober- und Unterfaden ein dickeres Garn (Jeansgarn) und stellt die Stichlänge auf 4.
Das Lederstück der Länge nach zusammenfalten.
Die Naht beginnt und endet 7 cm vom schmalen Ende entfernt.
Der Abstand zur Kante beträgt ca. 4 mm.
Die Nahtanfänge und -enden gut sichern!
Die Nahtzugaben mit der Schere oder dem Rollschneider auf 1 mm zurückschneiden.
Das gibt eine saubere und gleichmäßige Kante.
Die beiden Enden der Lederstücke rund schneiden.
Die Breite der beiden offenen Stücke entspricht der Breite des Durchlasses eures Karabiners.
2 x 35 cm Seil abschneiden und die Enden mit dem Feuerzeug rund schmelzen.
( Die LIDL-Schnur hat dieses Jahr einen farbigen Kern, zieht den heraus und schneidet 2 cm davon ab. Die weiße Ummantelung wieder darüber ziehen, sie lässt sich dann leicht konisch schmelzen. )
Mit der Wendenadel durch den genähten Tunnel stoßen und auf der anderen Seite hinter dem geschmolzenen Ende des Seils einhaken.
Durchziehen.
Falls ihr keine Wendenadel habt könnt ihr beim Nähen des Tunnels ein Stück starken Faden einlegen, daran dann das Seil befestigen und durchziehen.
Auf den im Bild markierten Bereichen üppig Lederkleber verteilen.
Nach kurzem Auslüften den Karabiner oder die Drahtschlaufen einfädeln und die beiden mit Klebstoff bestrichenen Teile fest zusammenpressen.
Beim Arbeiten mit Lederkleber solltet ihr Einmal-Handschuhe anziehen, das Zeug hält sich sonst hartnäckig an den Fingerkuppen.
Die Ränder zusammengefasst beschneiden.
Nieten oder Buchschrauben sichern die Befestigung zusätzlich und sind zudem recht dekorativ.
Doppel-Hohlnieten lassen sich leicht mit einer Variozange einpressen oder einem Hammer einschlagen.
Wer will kann die Kanten der Henkel auch mit farblich passender Acrylfarbe und Klarlack versiegeln.
Achtung: Das Nähen von Henkeln macht süchtig!

Montag, 26. Mai 2014

Arya- eine Tasche in drei Größen


Arya.
"Wie kommst du denn auf den Namen?" bin ich die letzten Tage oft gefragt worden. Denn eigentlich sollte der Name einer Anleitung zumindest einigermaßen fehlerfrei zu googlen sein. Und `Arya` ist ziemlich sperrig für Nicht-Fans. 
Aber ich konnte nicht anders: Arya ist meine Lieblingsfigur (*) in meinem derzeitigen Lieblingsbuch. Und ich freu mich total auf die vierte Staffel GoT, die nächste Woche beginnt.
(*) Ok- neben der unvermeidlichen Daenerys, Tyrion, Jon und Hodor

OK, also Arya.
Arya besteht nur aus zwei Schnittteilen und ist völlig unkompliziert zu verarbeiten.
Arya könnt ihr in einer klassischen Handtaschengröße nähen, durch die originelle Trägeraufhängung kann die Tasche auch problemlos mit einem langen Träger versehen werden. Das ist dann auch eine prima Größe für Querträgerinnen.
Der lange Träger kann bei Bedarf abgeclipst und durch die zwei Henkel ersetzt werden. 
Die in den Kursen beliebteste Variante war die mittlere Größe, das ist eine alltagstaugliche Tasche. Da haben auch Wasserflasche und Strickjacke Platz. Und im vorderen Reißverschlussfach sind Geldbeutel und Schlüssel griffbereit verstaut.
Und zuletzt die Badetasche, sie eignet sich auch als Begleiter für einen Wochenendtrip. Das ist meine Lieblingsgröße :)

Vielen Dank an meine Mitstreiterinnen für eure Motivation, die Anregungen und die tollen Beispiele!

Und an die Mädels aus den Aalener Kursen, sie haben die Anleitung wie immer als erste bekommen. Ihre Versionen habe ich bei Pinterest hochgeladen.

Ihr könnt das eBook wie immer bei daWanda bestellen oder per mail bei mir.
Arya ist leicht zu nähen und auch ein Projekt für Nähanfängerinnen- gerade als Badetasche ist sie ein prima Projekt für die kommende Urlaubssaison!

Die Stoffe sind alle aus Evas Laden, dem kleinen Stern in Heidenheim
Sie sind auch online zu bekommen: kleine Tasche, Handtasche und Badetasche

Sonntag, 25. Mai 2014

Stoffspielereien: Alabama Chanin - ein Shirt und ein Rock

Heute darf ich Gastgeberin bei den Stoffspielereien sein.
Als Motto habe ich "Alabama Chanin" vorgeschlagen. Recycling, Stoffdruck, Handstickerei und die wertige Lässigkeit der Sachen- ich bewundere Natalie Chanin sehr für ihre Arbeit.
Eine Einführung in das Thema hat Lucy geschrieben, sie bringt das wie immer perfekt auf den Punkt. (Danke!)
Ausgangsbasis für meine Applikation war ein Shirt mit zwei üblen Rostflecken. Die wollte ich gern mit offenen Applikationen abdecken.

Beim Kleid habe ich die Farbe gesprüht, auf diesem Sommershirt wollte ich meine Glitzerfarben verwenden.
Die Metallicpigmente sind größer und müssen decken, damit sie auch gut herauskommen. Sprühen kann man das Silber nicht.
Nach einigen Mischversuchen war die Farbe klar: ein mittleres blaugrau mit reichlich Silber als Effekt.
Ich nehme zum Drucken immer Dekaprint-Farbe, die lässt sich prima mischen.
Das Aufwalzen ging ganz leicht, aber die Rolle frisst viel Farbe und der Stoff wird im Vergleich zum besprühten Material starrer.

Als Trägerstoff habe ich ein ausgemustertes Shirt der Tochter verwendet.
Im Gegensatz zu meinem Langzeitprojekt mit der `reverse application` sollte das hier hier eine offene Applikation werden. Natalie Chanin schlägt diese Technik für Kleidungsstücke vor, die nicht so schwer fallen sollen. In den meisten Bereichen ist der Stoff nur einlagig, bei der hinterlegten Applikation hat man bei flächigem Einsatz fast immer zwei Lagen Stoff.

Die einzelnen Elemente konnte ich ausschneiden, auf dem Shirt platzieren und feststecken.
Das Sticken ging recht zügig, länger als 3 Stunden habe ich nicht gebraucht.
(Wobei ich auf dem Rücken nur ein Element platziert habe um einen weiteren Rostfleck abzudecken.)
Die verbleibende Zeit habe ich genutzt um einen passenden Rock zu nähen. Am heutigen Samstagabend werde ich den abgehängten Saum noch mit einem Schrägband versehen. Das Outfit möchte ich nämlich am Sonntag auf der Karlsruher Handarbeitsmesse anziehen. ( "Tragefotos" folgen dann.)
Fehlt noch was?
Ja, der Zwischenstand vom Großprojekt.
Das hintere Panel ist noch nicht gestickt, das Oberteil und die Ärmelchen müssen auch noch etwas Muster abbekommen und das Zusammennähen und Säumen kommt zudem auch noch.
Aber ich trage das Kleid noch im Sommer - ganz sicher.
(Wenn ihr einen Beitrag zum verlinken habt, dann setzt bitte einen Kommentar unter diesen Post oder schickt eine kurze Mail. Ich bin heute unterwegs, aber mein Mann hat versprochen, sich um die Verlinkung zu kümmern. Danke!)

Weitere Projekte nach Alabama Chanin findet ihr hier:

  • Mirella hat ebenfalls ein türkises Shirt mit Glitzer behandelt.
  • Bei 1-2-3 Nadelei gibt es zum Einstieg eine Mütze und die vielversprechenden Anfänge eines Shirts
  • Bei Antje ist die Technik so großflächig zu sehen, wie ich mir das auch wünschen würde- schade, dass das mit der Passform nicht so zufrieden ist.
  • Monika gestaltet ein schlichtes Shirt mit dekorativen Nähten
  • Lucy hat eine wunderschönen Rock genäht, die weiße Blende unten ist so clever!
  • Frifris zeigt die Anfänge eines Rockes.
  • Karen näht an einer Traumkombi aus Shirt und Rock. Das ist ein Großprojekt allererster Güte- und so schön!!
  • Bei Siebensachen ranken sich Blätter in verschiedenen Applikationstechniken auf einem Shirt- auch da bin ich gespannt auf den Gesamteindruck wenn das fertig ist!

Donnerstag, 22. Mai 2014

Ein Taschenprototyp und ein Etui für Reiseunterlagen


"Mach doch mal eine ganz einfache Tasche" werde ich immer mal wieder gefragt.
Aber einfach ist gar nicht so leicht, glaubt mir. 
Umso mehr freue ich mich über diesen Prototyp.
Die Tasche kommt inclusive selbstgenähter Henkel, Futter und Reißverschluss mit 16 Nähten aus.
Die nächsten drei Tage werden wir sie in den Aalener Kursen rauf- und runternähen, dann wird sich zeigen, ob sie wirklich so easy-peasy ist.
Am liebsten mag ich bei dem Entwurf die Seitenansicht, wie sich das alles so schön legt. Dass die Tasche oben komplett geschlossen ist und trotzdem einen weiten Eingriff hat.
Grete stellt den Schnitt ab morgen auf der Nadelwelt in Karlsruhe vor, am Sonntag werden dann auch MonikaBarbara und ich am Stand sein.
Falls ihr dort seid- kommt doch mal vorbei und schaut sie euch in Natura an!
In meinem daWandashop wird es das eBook ab Montag geben.
Nicht nach Karlsruhe mitkommen kann Heike, die fliegt schon am Samstag nach Amerika. Dafür hat sie sich zum Geburtstag eine Hülle für die Reiseunterlagen (und meine Einkaufsliste....) gewünscht.
Ich habe wirklich stundenlang in Evas Laden über die Stoffkombi innen nachgedacht.
Stars und Stripes passen nicht zu Heike ( die wären eher Frau Elbmaries Ding).
Schlussends habe ich die Federn genommen, das ist ja irgendwie auch Indianer und Amerika. Und dazu die Punkte auf einem leinenfarbenen Fond- generell ein traumhafter Kombistoff.
Außen ist cognacfarbenes Leder und - damit das nicht zu seriös daherkommt- ein türkiser Reißverschluss.
Schnitt: Improvisiert
Stoff: Federn und Punkte
Leder: Reinhardt ( von der Farbe hab ich noch schlappe 5 qm ....)

Sonntag, 18. Mai 2014

Wie kommt ein Knoten in den Faden?

"Wie komisch machst du denn deine Knoten? " wollte der Ehemann wissen, als ich neben ihm an meiner Alabama-Chanin-Stickerei gearbeitet habe. 
"Na, halt wie immer- Überhandknoten nennt sich das und ich muss da zwei davon übereinander platzieren...."
Mein Mann hat mir dann gezeigt, wie ER die Knoten macht. Und ich kannte diese verblüffende Methode tatsächlich noch nicht.
Auch meiner gut informierten Nähfreundin Heike war das neu.
Deshalb macht euch Heike mal vor, wie man mein Mann Knoten macht.


Die.eingefädelte Nähnadel wird zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand genommen.
Dann wird der Faden quer über die Nadel gelegt. Das Fadenende schaut dabei 2 cm oben heraus.

Das Fadenende und die Nadel werden nun zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt.
Dann wickelt man mit der linken Hand den Faden 2-3 mal um die oben herausragende Nadel.
Mit dem Fadenende werden die Wicklungen zwischen die Finger geschoben und mit Daumen und Zeigefinger festgeklemmt.
Dann zieht man mit der linken Hand die Nadel und den ganzen Faden durch die Wicklungen.
 Und fertig ist der Knoten.
Wenn ihr weniger Wicklungen macht, wird der Knoten kleiner.
Bei mehr Wicklungen dementsprechend voluminöser.
So kann man gerade bei Alabama-Chanin-Steppereien mit obenliegenden Fadenenden schöne gleichmäßige Exemplare knoten.

Die Fadenenden kann man übrigens ebenso verarbeiten, da wird dann die Nadel direkt am Stoff mit dem Faden umwickelt.

Probiert das mal aus, wenn ihr die Technik nicht kennen solltet. Das ist wirklich verblüffend einfach und schnell.

Freitag, 16. Mai 2014

Nähkurs in Bremerhaven *** Nähkränzchen in Münster

Es hat auch seine Vorteile, wenn die eigene Bloggerei dem echten Leben hinterherhinkt: Die Mitstreiterinnen sind schneller und ich kann auf deren Seiten verlinken. Und so quasi einen Blick von außerhalb auf mein eigenes Leben werfen.

Auf dem Foto unten seht ihr zum Beispiel Uta Bensel, sie ist die Veranstelterin des machwerk- Nähkurses in Bremerhaven. 
Auf ihrer Seite sind neben workshop-Szenen die meisten Taschen zu sehen, die dort in den drei Tagen entstanden sind. 
Uta hat mich vier Tage ganz selbstverständlich aufgenommen, wir haben zusammen den Grand-Prix geguckt und genäht. Gegessen und gelacht. 
Und ich hatte unglaublich nette und kompetente Teilnehmerinnen im Kurs.


Gleich im Anschluss ging es nach Münster zu Grete in den Stoffsalat.
Was dort los war könnt ihr bei Barbara, Katharina und Grete nachlesen.
Auch hier wieder

  • ein Wahnsinnsgarten mit alten Rhododendren wie schon bei Uta in Bremerhaven
  • ballenweise Stoffe 
  • nette Leute
  • und etwas Regen :)

Grete hatte vollstes Vertrauen und hat mich an ihrer dicken Bernina zwei Geldbeutel nähen lassen. Ich durfte Vollgas geben, das Zuschneiden, Bügeln, Aufräumen und die Handstiche haben meine Mitstreiterinnen übernommen. Das haben sie super gemacht. :)

Das Materialpaket hat tolle Farbkombination, gerade mit dem knalligen Reißverschluss. 
Auch wenn ich Pink sonst nicht so mag- hier passt das perfekt.


Ansonsten sticke ich hier mein Alabama Chanin-Kleid. 
Und wenn es irgendwie geht zeige ich euch die Tage noch einen Zwischenstand und wie ich das mit den Knoten mache.