Sonntag, 29. Juli 2012

Manipulating Fabric: Bleichen mit Eau de Javel



Im siebten Kapitel des Manipulating-Klassikers beschäftigt sich Colette Wolff mit Smocking. Das ist eine zeitraubende Sache, genau richtig für das Olympiagucken in den nächsten zwei Wochen.

Bei den derzeitigen Temperaturen stand mir die letzten Tage der Sinn nach einer schönen Freiluftmatscherei. Ein Entfärbeprojekt mit Eau de Javel war da genau das richtige.
Das Zeug hat bei Versuchen wirklich jeden Rest Farbe aus der Faser gezogen.
Um den Kontrast zum ursprünglichen Farbton nicht zu hart werden zu lassen habe ich mich für einen silbergrauen beschichteten Leinenstoff entschieden. Beim Versuch an einem kleinen Stück ergab sich bei nur leichtem Kontakt mit der Bleiche ein schöner fliederfarbener Effekt, das hat mir auch gut gefallen.


Als Schnitt habe ich mir das schon bewährten Ballonkleid herausgesucht, die Dynamik am Rocksaum sollte durch den Farbverlauf unterstützt werden.
Vor dem Entfärbebad habe ich das Außenkleid mit der Overlock zusammengenäht.


Das untere Teil des vorbereiteten Kleides wurde 2 Minuten in die unverdünnte Lösung getaucht, danach habe ich das Stück ausgebreitet und noch eine Eiskaffeelänge in der Sonne nachbleichen lassen.


Nach einer Runde in der Waschmaschine bei 60 Grad kam das dann so heraus:


Leider habe vor dem Waschen nur den Halsausschnitt  versäubert.
Ich war mir ja noch nicht sicher, ob das alles funktioniert. Die Armlochkanten sind deshalb in der Wäsche ausgefranst, das hat mich an der Stelle einen cm gekostet, so ist die Schulterbreite beim fertigen Kleid nicht mehr optimal.


Aber der Rest passt.
Ich mag gern kontrastfarbenen Futterstoff - das Innenleben ist deshalb im Bereich des Halsausschnittes aus Leinen. Auf die Weise fällt es nicht so auf, wenn an der Kante das Futter hervorblitzt.
Das Reh lag gerade neben der Nähmaschine und hat gebeten, genau dort aufgenäht zu werden. :)


Der Rocksaum ist wieder viel stärker ausgestellt als im Originalschnitt, das verstärkt den Balloneffekt. Das feine Leinen hat etwas Stand und unterstützt das zusätzlich.


Das ist ein echtes Lieblingskleid, obwohl mir die Farbe eigentlich nicht steht.
Aber mit einem Tuch (Neudt.: Loop) ist das auch kein Problem.

Der Stoff ist vom letzten Stoffmarkt, die perfekte Kette dazu habe ich diese Woche unserem Wanderpaket entnommen, sie ist von der lieben Claudi :)

Suschna sammelt wie immer alle kreativen Teilnehmerinnen der Stoffmanipulation-
Vielen Dank für deine Mühe bei den Aktualisierungen!

Donnerstag, 12. Juli 2012

Kulturbeutel

Ich wünsche euch ja, dass ihr das nicht kennt: Die Shampooflasche im Kulturbeutel geht auf und der ganze Inhalt ist verschmiert. Eklig. Vor allem, wenn die Zahnbürsten nicht in einem Behälter sind, sondern achtlos hineingeworfen wurden.
Dashalb habe ich die Kosmetiktaschen-Thea genäht.
Für die Tochter, die nächste Woche ins Schullandheim fährt.
Aus ihrem erklärten Lieblingsstoff, passend zu ihrer Badetasche :)
Jetzt kann in das eine Abteil das Shampoo und die unempfindlichen Sachen wie Sonnenmilch, in das andere Segment der Fön und die Bürsten. Und in dem Reißverschlussfach der Trennwand ist das Zahnputzzeug sicher aufgehoben.
Das Futter kann man komplett aus Wachstuch nähen- sicher ist sicher.
Und der Kunstlederboden außen kann auch mal auf einem nassen Waschbeckenrand stehen.


Im letzten Heidenheimer Kurs ist aus dem Schnitt ein ausgesprochen schönes Exemplar entstanden, Nicole hat die Stoffe super kombiniert. Danke für das tolle Beispiel!

Freitag, 6. Juli 2012

Das Rosenkleid

Das schöne am Nähen ist, dass man einen Lieblingsschnitt immer wieder aus unterschiedlichsten Stoffen nähen kann.
(2010 aus Leinen, 2008 aus Crashjersey. Ein Blog ist als Archiv echt klasse!)

Das ist Vollkaskonähen - ich weiß bei solchen Schnitten genau, was mich erwartet.

So auch diesmal: 
Bei dem wunderbaren Stoff von Anna Maria Horner war das eine sichere Sache.
Zeitlich passt das genau zur aktuellen Rosenblüte im Garten -
so einen Stoff hätte ich im Winter nie vernäht.
In der Empirelinie habe ich eine Paspel zwischengefasst
und dann ein Bändchen als Schleife gebunden.
Etwas unschlüssig bin ich mir noch wegen der Länge- soll ich das Kleid so lassen oder vielleicht doch über dem Knie kürzen?
Gerade neige ich zu der vollen Länge, aber vielleicht schneide ich das dann im Spätsommer noch ab, damit ich es mit einer Legging drunter im Herbst anziehen kann.

Schnitt: Auf Basis eines alten Brigitte-Schnittes aus dem Jahr 1999
Stoff: Anna-Maria Horner - Loulouthi (z.B. von hier )
Danke an Regina für die tollen Fotos! :)

Montag, 2. Juli 2012

Markt - Nachlese


Der Gartenmarkt am Wochenende war wunderbar- die Kontakte dort waren wieder sehr nett und meine kreativen Kolleginnen vom letzten Mal waren vollzählig vetreten :)

 Filzereien von Manuela...
 ....winzigkleine gehäkelte Schuhe ....
...und Hede mit ihren genähten Sachen,
deren Verkaufserlös komplett an krebskranke Kinder gespendet wird
Susi hatte die grandiose Idee, die Hitze mit einem Fußbad hinterm Tresen zu bekämpfen.
(Danke, dass ich auch mal durfte! )
 Barbaras Likör war immer unser Abendtrunk...

 ... und ihr Stand war völlig zu Recht auch am verregneten Sonntag dicht umringt.

Mädels, ich freu mich sehr auf den nächsten Markt in zwei Jahren.
Danke an Andrea für die perfekte Organisation!