Sonntag, 26. Mai 2019

Stoffspielereien: Drucke mit Mod Podge auf Stoff übertragen



Susanne hat für die Stoffspielereien vom Mai das Thema Heimat vorgeschlagen. Das traf sich gut, wir fahren nämlich in drei Wochen ans rote Meer und da wollte ich doch noch was nähen......

Der Sohn hat im Urlaub Geburtstag und braucht schon lange ein neues Logbuch für seine Tauchgänge, da wollte ich den Einband mit den zwei Orten versehen, die ihm wichtig sind.
Deshalb habe ich Karten vom heimatlichen Ostalbkreis und seiner aktuellen nepalesiaschen Wahlheimat  spiegelverkehrt auf einem Laserdrucker ausgedruckt.
Mit einem Transfermedium kann der Druck dann auf verschiedenste Untergründe übertragen werden- z.B. auf Glas, Wachs, Holz und eben auch auf Stoff.


Zuerst wird der Stoff satt mit dem Gel eingepinselt, dann der Druck aufgelegt und mit einer Rakel oder einer Linolwalze gut angedrückt. Legt dazu am besten eine Plastikmatte unter den Stoff!
Es ist besser, wenn auch das bedruckte Papier etwas dünner mit dem Gel bestrichen wird. Zudem habe ich noch die Ecken von der Rückseite aus gut mit Gel durchnässt.
Viel hilft in dem Fall wirklich viel.


 
Dann sollte das Ganze gut durchtrocknen, da habe ich im Netz von einfachem Trockenföhnen bis hin zu 24 Stunden trocknen verschiedene Angaben gefunden.
Ich habe die Stücke ein paar Stunden auf der Heizung flach durchtrocknen lassen.

Danach kommt der spannende Moment: Das Papier wird gut durchfeuchtet und die Papierschicht  abgerubbelt. Der Druckertoner sollte sich mit dem Transfermedium verbunden haben und so auf dem Stoff festkleben. Das funktioniert ganz gut!!



Aber: Wenn man nur den Stoff mit dem Gel einstreicht und da vielleicht etwas sparsamen ist, dann verbindet sich die Druckerfarbe nicht so gut mit dem Untergrund und die Pigmente lösen sich dann bei der Nachbearbeitung leichter ab. Deshalb das Transfermedium nicht zu sparsam verwenden!

Zudem verbleibt auf der Tonerschicht nach dem Abrubbeln der Papierfasern oft ein weißer Schleier. Aber sobald ich das Ganze dann noch mit Odicoat als Finish versehen habe verschwindet der weitgehend und die Farben werden viel strahlender.



Ganz makellos ist der Transfer auch nicht, es sind immer mal wieder kleine Verschiebungen oder Risse zu sehen. Aber der Gesamteindruck ist ok.
Das fertige Material erinnert ein wenig an die Konsistenz der großen alten Schullandkarten- ihr erinnert euch vielleicht :)
Für Kleidung würde ich das jetzt nicht empfehlen, der Stoff wird durch das Gel doch recht steif. Aber für Taschen, Geldbeutel oder eben Kladden ist das eine tolle Musterungsmöglichkeit!

Wenn uns in ein paar Wochen jemand nach unserer Heimat frägt, dann müssen wir nur Fabians Logbuch zeigen:




Noch mehr Stoffspielereien gibt es heute bei Susanne,
ich bin gespannt auf die Beiträge der anderen!

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein - ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?


Die nächsten Termine

30.06.2019: "Afrika" bei made with Blümchen https://www.madewithbluemchen.at/ 
29.09.2019: „Miniatur" bei Feuerwerk bei Kaze https://feuerwerkbykaze.blogspot.com/ 
27.10.2019: "Handweben" bei Schnitt für Schnitt http://schnittfuerschnitt.de/ 
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien https://naehzimmerplaudereien.com/ 

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findest Du bei „Siebensachen zum Selbermachen“.



Donnerstag, 16. Mai 2019

Tasche Nepal, verkleinert und als Modell zum Quertragen!


Als ich im letzten Herbst durch die Stoffläden in Kathmandu gezogen bin habe ich wunderbar grobe, handgewebte Stoffe gekauft- und gleich diese Taschen vor meinem Auge gehabt.
Wie so oft  hat es mit der Umsetzung dann etwas gedauert- aber am Wochenende hat eine Freundin einen runden Geburtstag- und für sie ist das genau das richtige Modell:
Die schlichte Nepaltasche, aber zum Quertragen.

Ich war mir nicht sicher welche Größe sie möchte und habe deshalb zwei Varianten genäht. Mir würde das beim Drucken auf 80% reduzierte Modell gut reichen, aber auch in der Originalgröße kann man Nepal auch mit einem einzelnen langen Trageriemen versehen. 
Das ist dann etwas beuteliger, aber ziemlich lässig.
Und ich vermute mal, dass sie sich diese Größe aussucht.


Hier ist der Unterschied ganz gut zu sehen.
Innen habe ich bei beiden Varianten eine Reißverschlusstasche und einen plakativen Druck einer alten Ellwanger Chronik- für den lokalen Bezug :)
Und ein leicht zugängliches dreidimensionales Handyfach.


Der Stoff hat eine schöne rustikale Struktur und ist ein satter Kontrast zum glatten Leder.


Da der Reißverschluss oben versenkt ist kann man die Riemen problemlos am oberen Rand annähen.


Die Riemen sind mit etwa 2 mm dick und trotzdem recht anschmiegsam, sie lassen sich auch mit einer normalen Nähmaschine gut montieren.

Ich hatte diese Qualität bisher nur als 2 mm breite Riemen im Shop, aber da immer mal wieder Nachfragen nach breiteren Riemen kamen habe ich jetzt ein schönes Set für eine Tasche zum Quertragen im Shop.
Im Shop findet ihr bei den freebooks die Anleitung und den Schnitt für die Tasche.
Ihr müsst euch nicht registrieren um das eBook herunterzuladen.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Umsetzung eurer Ideen!