Mittwoch, 26. Juli 2017

Magie beim Färben: Der Schattenwolf

Es gibt beim Kreativsein so Momente, die kann man nicht planen....

Ich färbe gerade alte Bahnen von Rotkreuzzelten in der Waschmaschine um sie zu Taschen zu verarbeiten. Bei Färbeprozess wird das Salz locker in den Stoff eingeschlagen und löst sich in der Regel recht schnell auf. Diesmal war die Maschine etwas voll- an manchen Stellen hat wohl das Salz den Stoff reserviert und keine Farbe ist durchgedrungen.
Normalerweise schneide ich um solche Stellen herum, deshalb habe ich den Flecken beim Bügeln gar keine Beachtung geschenkt.

Als ich den Ballen jetzt herausgezogen und aufgefächert habe, da hat mich ein Gesicht angeschaut.
Ein Schattenwolf!
Wenn das mal kein Zeichen ist!

Verarbeitet habe ich das sofort zu einer Tasche für die neuen Heringe des Sohnes, er fährt damit nächste Woche nach Wacken.
Diese Wurmis sind so fest in der Erde verankert dass da auch nächtliche Taumler die Heringe nicht herausreißen können. Na, hoffentlich :)
Hinten hat die Tasche ein Extrafach für´s Werkzeug, einem Bohrer mit Adapter für den Akkuschrauber bei festen Böden.
Seht ihr den Schattenwolf? 
Magisch, oder? :)
Ich selbst habe mir zum Staffelstart auch eine Game of Thrones-Tasche genäht, aber hier ist das Targaryen-Wappen ganz extra eingebleicht.....
Aber das ist wieder eine andere Geschichte.


Montag, 24. Juli 2017

Der Schneiderherz - Mantel von makerist

Auf Schneiderherz-Utes Mantel und Videolektionen bei makerist war ich sehr gespannt, ich wollte so gern mal sehen wie sie als Profi manche Details verarbeitet.
Um es vorab zu nehmen: Sie hat den gesamten Nähprozess sehr gut erklärt.
Und sie kommt total kompetent und sympathisch rüber.

Den Schnittbogen habe ich gleich bei makerist mitbestellt und dort ausdrucken lassen, leider war in dem Komplettpaket mit Videos und A4-Schnitt keine A0-Datei für Plotter dabei. Ich habe keine Ahnung wie viele Seiten das sein sollen, aber so etwas klebe ich ganz sicher nicht. :)

Denn hier seht ihr den Bogen: Riesig!
Allein das Futter nimmt die Hälfte des Platzes ein, das ist aber auch ganz richtig so.
Die Tochter hat den Schnitt in ihrer Größe 36 herauskopiert, ich werde für mein größeres Exemplar dann den Bogen zerschneiden.


Beim Nähen gab es überhaupt keine Probleme, am meisten hat mich die Verarbeitung des Schlitzes mit Futter interessiert, da hatte ich bisher immer irgendwas hingepfuscht und war nie mit dem Resultat zufrieden. Ute nimmt die Näherinnen aber gut an die Hand, das hat auf Anhieb sehr gut geklappt.


Ein paar Extras habe ich noch mit eingebaut: Die rote Streberpaspel im Futter ist ein netter Hingucker für Nähnerds.


Und den Kragen und die Pattentaschen habe ich mit dickem Garn abgesteppt um eine Verbindung zu den hellen Knöpfen zu schaffen.



Der Mantel ist aus wasserabweisendem Material, das ich zusätzlich noch mit Spray imprägniert habe. Er ist kein echter Regenmantel, aber einen Nieselregen auf dem Fahrrad zum Bahnhof hält er wohl ganz gut ab.

Ich habe den Mantel innerhalb einer Woche gemütlich in Etappen genäht, da ist die Einteilung in makerist-Episoden ganz hilfreich. Zum rein informativen Gucken ist das alles etwas langatmig geschnitten, aber wenn das so neben der eigentlichen Näherei parallel läuft fühlt sich das fast so an wie Fachsimpelei bei einem Nähkränzchen.
Zum Nachschlagen (wenn ich demnächst meinen eigenen Mantel nähe) hätte ich mir trotzdem eine Lesezeichen-Funktion gewünscht, für die Markierung der kniffligen Stellen wie z.B. am hinteren Schlitz.

Die Knopflöcher hat mir meine Freundin Heike an der großen Maschine genäht, die Tochter war dann für die Endkontrolle zuständig.


Also: Der makerist Kurs ist auch für Leute mit Näherfahrung sehr hilfreich, Ute hat einfach ein paar gute Tricks auf Lager. Allein zu sehen wie sie mit Kopierpapier auf Pappe die Abnäher auf die Stoffunterseite überträgt war das Geld für den Kurs wert. Genial einfach! Und mir völlig neu.

Schnitt: makerist
Der reguläre (?) Preis von über 30 Euro ist happig, zumal man ja auch noch den Schnitt plotten lassen sollte. Gerade kostet er 18 Euro, am Wochenende war er für unter 10 Euro zu haben.
Seltsame Preispolitik, aber das kennen wir ja auch von craftsy.

Stoff: 2 Coupons á 5 Euro vom Stoffmarkt von Bennos, meinem Lieblingsdealer, Viscosefutter, Knöpfe von Boss (Hachz, der Boss-Stoffverkauf. So tolle Qualitäten.  Das waren noch Zeiten!)

Nähzeit: Ich schätze mal 10 Stunden, mit Zuschnitt.

Passform: Passt. Mit den üblichen Änderungen für eine Petite-Größe.
Vor allem die Ärmel sind super. Auch bei dem eigentlich unbügelbaren Material haben sie sich prima einsetzen lassen. Mit Watteline und Schulterpolstern sitzen sie auch richtig gut.


Next Stop: Pingelinges Etuikleid. Für mich. Und einen Mantel drüber.