"Sewing + Design" ist ein wunderschöner Bildband mit Informationen rund um die Stickerei, es enthält Schnittmusterbögen mit Basicteilen und viele Vorlagen, die man über eine Schablone auf den Stoff übertragen kann. Es werden verschiedene Näh-, Applikations- und Schabloniertechniken vorgestellt.
Die enthaltenen Schnitte sind eher schlicht, aber das ist völlig OK so. Die Sachen leben vom aufwändigen Textildesign.
Ich habe für dieses Etuikleid einen Schnitt meiner maßschneidernden Freundin Angelika genommen, mich hat interessiert wie das mit den Kimonoärmel-Einsätzen an mir funktioniert. Und ich habe das Kleid ganz nach Natalie Chenins Philosophie mit der Hand zusammengenäht.
Die Nähte wirken in dem schlichten Kleid lebendig und plastisch- aber erst auf den zweiten Blick.
Die ersten Stunden habe ich mich gefühlt wie in meinen Nähanfängen, als ich Barbiekleider zusammengeheftet habe.
Aber als das Kleid Form angenommen hat, das war ein unbeschreibliches Gefühl. Nicht schnell an der Overlock zusammentackern, sondern langsam- Stich für Stich.
Slow sewing.
Andere stricken Socken, ich habe von Hand genäht, das macht irgendwie keinen großen Unterschied, oder?
Beides lässt sich gemütlich auf dem Sofa erledigen. Nur bekommt man bei der Handnäherei ohne passenden Fingerhut im Handumdrehen Hornhaut am Mittelfinger.
(Da muss ich mal auf den Nadel-und-Faden nächstes Jahr verschiedene Fingerhüte anprobieren)
An den Ärmeln habe ich dann noch am Donnerstagabend ein paar Applikationen aufgenäht, zu mehr hat die Zeit leider nicht gereicht. Aber zum Ausprobieren ist das OK so, denn wirklich schön sind diese Muster nur, wenn sie vorher schabloniert wurden. Dann hebt sich das einfach besser vom Untergrund ab.
Wenn das nach ein paar Wäschen noch passabel ausschaut, dann will ich diese offenen Applikationen für den Sommer großflächig probieren.
(Als Kleid mit kurzen Armen ist das auch schneller genäht- da kann ich dann mustermäßig in die Vollen gehen.)
Die Nähte sind übrigens elastisch, das hätte ich nie gedacht.
Mit stabilem Jeansgarn genäht halten sie auch bombenfest.
Stoff: Viscoseromanit aus dem Stoffekontor (Superqualität! )
Das Armband hat meine Tochter nach diesem Prinzip aus einem Lederrest geflochten.
Schnitt des Kleides: privat
Hier finden sich noch andere Buchprojekte, meldet euch bitte per Mail oder in den Kommentaren, wenn ich euch verlinken darf.
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eine Schürzeeinen Cacheur. Sehr zeitgemäß und cool. - Bei der Nadelei gibt es auch offenkantige Applikationen- ganz grafisch in rot-schwarz.
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- Birgit legt Falten und erhält so eine grafisch-plastische Oberfläche.
(Liste wird im bei Bedarf noch ergänzt.)
Gastgeberin am 29. Dezember ist frifris