Mit dem vollen Terminplan vor den Sommerferien war so eine konkrete Vorgabe ein guter Leitfaden. Deshalb habe ich mich auch an die traditionellen Materialien (indigogefärbter dunkler Stoff und helles Garn) und ein klassisches Muster gehalten.
Zuerst habe ich verschiedene Nadeln ausprobiert: Sticknadeln und Nähnadeln, je länger desto besser. Die Nadeln müssen möglichst dünn sein, sonst tut man sich beim Sticken durch den derben Stoff zu schwer.
Den ursprünglichen Plan, die Einlage aus Baumwollvlies gleich mitzufassen habe ich deshalb schnell aufgegeben.
Die Nadel rechts ist super zum Arbeiten, das kleine Öhr lässt sich aber nur mit einem Einfädler bestücken.
Den Rapport des Musters habe ich mit dem Grafikprogramm so bearbeitet, dass es genau zu meiner Strickzeugtasche passt. Übertragen habe ich die Wellen mit einer Schablone aus dickem Papier.
Da hätte ich genauer arbeiten sollen, mit präzise definierten Mittelpunkten tut man sich beim Sticken leichter.
Zum Aufzeichnen habe ich einen Stift mit Keramikmine genommen, die bricht nicht so leicht ab wie Kreidemine und hält besser. Das Baumwollgarn habe ich schon ewig in meinem Fundus- ich habe keine Ahnung was das mal war.....
Sehr hilfreich beim Sticken durch das dicke Material ist ein Fadenzieher. Man klemmt die Spitze der Nadel fest und kann viel einfacher und fester ziehen.
Ganz wichtig beim Sashiko ist, dass die Kreuzungspunkte frei bleiben.
Könnt ihr euch an den Weitsprung im Sportunterricht erinnern? Wenn die Schritte vor dem Balken kürzer werden damit man nicht übertritt? So ging es mir beim Sticken- vor dem Kreuzungspunkt war ich oft zu kurz oder zu lang für einen letzten gleichmäßigen Stich.
Und so schauen meine Kreuzungen sehr handmade aus- aber ich habe mich jetzt damit arrangiert.
Ich kann das nicht besser.
Sticken ist für mich ein Flow, das funktioniert z.B. bei Alabama Chanin bestens.
Der Perfektionsanspruch bei Sashiko ist ein ganz anderer, das ist irgendwie nicht so mein Ding.
Aber es war sehr interessant, das mal auszuprobieren!
So alles in allem bin ich jetzt schlauer und habe eine neue kleine Tasche.
Die ich trotz ihrer Mängel gern mag.
Ich bin gespannt was bei Frifris noch an Sashiko-Spielereien zu finden sein wird!
Da hast du wieder einmal viele Tipps gegeben. Die Tasche mit dem Muster gefällt mir sehr. Klar, vor der Kreuzung sind die Stiche sichtbar kürzer, was vielleicht nicht im Sashiko-Sinne ist, aber hübsch aussieht. Erinnert mich an echte Blumen. Nerven und überhaupt kein Flow wäre für mich die Arbeit mit dem Nadeldurchzieher. Ich kriege es sowieso und überhaupt nicht hin, die Nadel gleich wieder auf die rechte Seite zu stechen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Tally
*gerade im Häkelflow*
Ich stricke und habe vom nähen null Ahnung....und ich finde alle deine Sachen wunderschön, hab ja auch schon einiges von dir :)) dein Täschchen ist sowas von toll und ich kann keine Mängel sehen ;)) echt seehr schön...
AntwortenLöschenLg aus Nürnberg
Ellen
Sashiko gefällt mir so gut, aber wie ich an deiner tollen ausführlichen Beschreibung sehen kann nichts für mich :-))
AntwortenLöschenWas für eine Fleißarbeit!!
LG
Christine
Cool, super genial, wie immer bist Du eine super Inspirationsquelle.
AntwortenLöschenDas Täschchen IST super schön.
Lieben Gruß Simau
Wunderwunderschön, würde ich auch mal gerne versuchen :).
AntwortenLöschensei lieb gegrüßt Melanie
Also liebe griselda, das ist ja Jammern auf hohem Niveau! Ich sehe das mit den Stichlängen und Kreuzungen nicht so eng, schließlich darf man doch ruhig sehen dass es Handarbeit ist und nur trainierte Sashiko-Stickerinnen oder -lehrerinnen werden hier etwas auszusetzen finden.
AntwortenLöschenMir gefällt deine Tasche sehr und die Stickerei sieht in meinen Augen wunderbar aus. Den Vergleich mit den Schritten vor dem Weitsprung finde ich sehr zutreffend, das fand ich auch unheimlich schwierig, und habe es dann einfach ungleichmäßig gemacht. Allerdings war es bei mir auch ein Probeläppchen, da kann man auch entspannter sein ;)
Allerdings hätte ich mich auch sehr schwer getan mit so einem Stoff, der sieht sehr fest aus, das macht das Sticken natürlich sehr viel schwieriger und anstrengender. Also einen Fadenzieher verwenden, puh, das würde ich jetzt nicht wollen. Was es alles gibt! Bei Leder kann ich mir das allerdings als sehr hilfreich vorstellen.
Auf alle Fälle hast du jetzt eine tolle Tasche!
Ganz liebe Grüße von hier nach dort, frifris
Ja, gerade bei Ledergeldbörsen ist der Fadenzieher super. Man kann ihn auch an der linken Hand lassen und dann wirklich in den Arbeitsablauf integrieren. (Mir fehlt im linken Daumen allerdings die Kraft, deshalb ist das nicht ganz so optimal- aber trotzdem unverzichtbar!)
LöschenDas sieht toll aus! Ich bin schwer begeistert! Liebe Grüße Barbara
AntwortenLöschenWirklich wunderschön geworden, dein Täschchen.
AntwortenLöschenIch bin beim Sticken leider nicht so begabt :)
Grüßchen
Steffi
Wunderschön!! Auch wenn der dicke Stoff bei mir den Flow wohl etwas unterbrechen würde. Hut ab, dass du da durchgehalten hast und sehr interessant, so ein Fadenzieher. Über deinen Weitsprungvergleich musste ich sehr lachen, und gerade komme ich von dieser holprigen Vorstellung nicht weg! :-) Dein Täschchen sieht jedenfalls meiner Meinung nach alles andere als unprofessionell aus. Ich bin sehr begeistert!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nastjusha
Deine Technik der Musterübertragung ist beeindruckend, so viel Geduld hatte ich nicht.
AntwortenLöschenDanke für die Tipps zu den Nadeln und Hilfswerkzeug. Fadenzieher kannte ich bisher nicht, ist sicher auch bei Leder hilfreich.
"Weitsprungerfahrung" habe ich beim Sticken auch gemacht.
LG Ute
Wie schön! Das will ich auch mal probieren!
AntwortenLöschenWunderschön! Dass die Kreuzungen frei bleiben sollen, wusste ich gar nicht, Super, danke für den Hinweis!
AntwortenLöschenEin sehr schönes Täschchen.
AntwortenLöschenLG
Claudine
Ich finde das Taeschchen auch toll. Diese Technik muss ich wohl aber auch den Geduldigen und Genauen lassen... :-)
AntwortenLöschenDas sieht ja wieder super aus, wie alles was du machst. Danke für die tollen Tips, werd ich doch glatt mal ausprobieren.
AntwortenLöschenGLG Doro
Auch wenn die Fotos wirklich genial sind, "in echt und in Farbe" sieht dein Täschchen ja noch vieeeeelllll schöner aus. Toll, dass du es am Wochenende dabei hattest. Nicht, dass ich jemals die Geduld dafür aufbringen könnte, aber umso mehr mag ich Stickereien bei anderen bewundern. Ich hoffe, dein Täschchen ist mit dir (oder du mit deinem Täschchen) wieder gut nach Hause gekommen :-)
AntwortenLöschenLG und bis bald.
Das ist wieder ein ganz feines und bewundernswertes Teil, das du da geschaffen hast. Ich bin ein großer Fan eurer Stoffspielereien.
AntwortenLöschenLG Sylvie
Oh, dieser Nadelzieher ist ja genial!
AntwortenLöschenDanach muß ich auch mal Ausschau halten...
Zahnärzte würden den auch empfehlen :)
LöschenAls ich das Thema für die Stoffspielerei gesehen habe, dachte ich "Oh, da bin ich jetzt draußen". Ich hatte mich vor längerer Zeit im Quilt-Kontext mal damit befasst, aber nur theoretisch ;)
AntwortenLöschenIch hatte mir ein tolles japanisches Buch aus der Bücherei geholt, mir das voller Bewunderung angesehen und hatte dann eine Vorstellung vom Aufwand und der Genauigkeit mit der man arbeiten muss.
Deshalb umso mehr meine Bewunderung für Dein fertiges Täschchen. Es ist wunderhübsch geworden und sieht -wie ich finde -schon sehr perfekt aus!
Liebe Grüße
Katharina
Naja, Katharina. Wenn du in dem Buch gesehen hast wie das sein muss, dann ist mein Versuch eher kläglich. Aber für mich ist das eine Grenze, über die ich echt nicht muss. Zumal ja auch die Augen mit dem Alter nicht besser werden......
LöschenWunderschön geworden- eine sehr reizvolle Technik mit großer Wirkung. Lieben Dank für den Tipp mit dem Nadelzieher. Davon hatte ich noch nie gehört. Als ich noch Kostüme genäht habe, habe ich sehr viel per Hand genäht und bei manchen Projekten ganz schön geflucht, weil die Nadel nicht so flutschte.
AntwortenLöschenMan lernt nie aus :)
Ich bewundere dich, wie du immer wieder mit großer Neugier und mit "wissenden" Näh- und Stickhänden neue Sachen ausprobierst! Ich finde dein Täschchen ganz wundervoll und kann mir vorstellen, dass du es sehr lange haben wirst! Allerdings ohne waschen,.,,, ja mit verblauten (herrliches Wort!) Nähten mag man das nicht haben!!
AntwortenLöschenEinen schönen Sommer wünsch dich dir!! herzlichst die Ellen!
Ich finde die Stickerei schon nahe an perfekt. Bei suschnas vorgedrucktem Tuch sieht es so aus, als sollte der letzte Stich vor der Kreuzung sogar noch ein bißchen länger sein als die anderen - oder zumindest laufen dort zwei Stiche jeweils so gut wie parallel, ganz prägnant, und mir war vorher gar nicht klar, dass es so aussehen soll. Der Teufel steckt bei dieser Technik wirklich im Detail. Aber zu deinen Taschen würde diese Stickerei generell gut passen, glaube ich, das ist so schlicht und modern. Zum Beispiel eine Arya mit einem Muster so wie hier wäre toll.
AntwortenLöschenEinfach perfekt umgesetzt und deinem Teil angepasst. Ich finde Perfektion und Perfektion sind zwei verschiedene Dinge! So.
AntwortenLöschenVon kläglich kann ja wohl keinen Rede sein!
Hatte es schon aus der Ferne bewundert, war dieses Mal nicht mehr zu einem Beitrag fähig.VG karen
Ist das nicht lustig, was für Bilder man manchmal im Kopf hat? Dein Schul-Sportunterricht ist ja sicherlich schon eine Weile her und beim Sticken kommt dir plötzlich wieder die Erinnerung. Wie war das nochmal mit den Schritten, eh du dich abdrückst? Und nun: wie schaffe ich die Stiche vor der Kreuzung? Einfach herrlich diese Verknüpfungen! Und mir gefällt die Tasche auch sehr gut. Die "Fehler" die man macht, sieht man selbst ja immer am Schlimmsten! Andere bemerken sie gar nicht. Also geniesse dein Täschchen und danke für die Tips!
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