Das Kleid nach Alabama Chanins Methode ist zugeschnitten und das erste Panel ist im Urlaub fertig geworden. Ihr glaubt nicht, wie entspannend das ist. Wenn man beim Sticken träge auf dem Liegestuhl sitzt, nicht viel denken muss sondern einfach den Faden an den Konturen entlang führt.....
Das ist ein echter Flow.
Die im Buch Alabama Studio und Design beschriebenen Muster kann jeder problemlos auf Natalie Chanins Hompepage herunterladen, die Auswahl ist groß. Wir haben uns für ein Muster mit großen und kleinen, runden und eckigen Elementen entschieden, das erschien mir spannender für´s Sticken.
Junes´s Spring wurde in Originalgröße ausgedruckt und die 6 Bögen zusammengefügt.
Um die Schablone wasserfest zu machen habe ich das Papier mit transparentem Paketband beidseitig beklebt.
(Lucy hat Tyvekumschläge genommen, denkbar wären auch Overheadfolien, Freezerpapier oder die Rückseiten von alten Schnellheftern. Die Oberfläche sollte halt abwaschbar sein. )
Dann muss das Muster mit Stofffarbe auf den Jersey übertragen werden.
Dazu sieht Natalie Chanin zwei Methoden vor:
- Die erste hat Lucy ausprobiert, sie hat mit einem Schwamm die Stofffarbe getupft. Natalie Chanin schlägt vor, einen Makeup-Schwamm zu nehmen, da würde der Farbauftrag gleichmäßiger.
- Die schnellere Methode aus Chanins Atelier ist das Sprühen mit einer Airbrush-Pistole. Ich habe eine alte Putzmittelflasche mit Sprühfunktion genommen und sie mit sehr stark verdünnter Textilfarbe gefüllt. Nach ein paar Versuchen hatte ich meinen Farbton gefunden.
Die Schablone habe ich mit Schablonenkleber besprüht und fest auf den Stoff gedrückt- so sind die Konturen relativ klar geblieben.
Wichtig dabei sind folgende Punkte:
- Unbedingt alles abdecken, was keine Farbe annehmen soll! Der Farbnebel fliegt nämlich recht weit.
- Bei fertigen Shirts eine Lage Zeitungspapier zwischen Vorder- und Rückteil legen, die Farbe dringt eventuell durch!
- Shirts oder Stoff vorwaschen, dann nehmen sie die Farbe besser an.
- Vor dem Abziehen sollte die Schablone mit Küchenkrepp trockengetupft werden- logisch.
Lu hat sich ein gekauftes Shirt besprüht. Das war noch nicht vorgewaschen - hier sieht man ganz gut wie die Farbe an der Oberfläche bleibt.
Ich habe zum Sticken wieder mein Standard-Jeansgarn genommen, das hatte sich schon beim Rock bewährt.
(Bärbel, das hat super in dein Täschchen gepasst- vielen Dank!!)
So ist das erste Panel in den 14 Tagen am roten Meer fertig geworden.
Für den Rückflug von Marsa Alam nach Hause habe ich dann das zweite Panel mitgenommen- deshalb kann ich auch ziemlich genau sagen, wie weit man in den 5 Stunden bis Stuttgart kommt.
(Hier noch ungeschnitten, ich wusste nicht wie die Security auf Stickscheren im Handgepäck reagiert)
Das folgende Bild habe ich euch mal in der maximalen Auflösung hochgeladen. Wenn ihr es anklickt seht ihr, dass es nicht schlimm ist, wenn die gesprühten Muster keine messerscharfen Ränder haben. Durch das Umsticken bekommt das trotzdem Kontur.
So sieht das seitliche Panel des Kleides von vorn aus:
... und so die Rückseite- die zweite Lage geht nur bis zur Hüfte.
Als Schnitt habe ich übrigens ein bewährtes Burdamodell genommen, das erschien mir sicherer.
Für die Stoffspielerei in 4 Wochen werde ich aber mal einen von Natalie Chanins Shirt-Schnitten probieren und dann am 27 Mai etwas weniger Aufwändiges zeigen.
Denn dieses Kleid wird wahrscheinlich so schnell nicht fertig.....
( Den Rock nach Alabama Chanin habe ich übrigens im Urlaub viel getragen, die Farbe ist sehr dankbar. Deshalb bin ich auch hier beim Kleid tonig geblieben, das Muster selbst ist dekorativ genug.)
Faszinierend. 😍
AntwortenLöschenEcht schön.
Du animierst mich, es doch mal zu versuchen.
Danke
Petra
Liebe Griselda,
AntwortenLöschenfaszinierend finde ich diese Technik, Du beschreibst sie so gut, dass ich Blut geleckt habe.
Werde mich allerdings an gekauften Shirts versuchen, mein Hirn rattert gerade gewaltig. Danke auch für die Links zum Kleber, Garn, Vorlagen u.s.w.
herzlich Judika
Ja, gekaufte (ausgemusterte?) Shirts so umzuarbeiten ist super, gerade wenn kleine Löcher drin sind könnte man das gut kaschieren. Und partiell eingesetzt kommt das auch gut- z.B. nur an den Seiten oder asymmetrisch......
LöschenRecycling war ja auch Natalie Chanins Grundgedanke!
mir fällt gerade ein, man könnte die Schablone vielleicht auch mit selbstklebender Bucheinbindefolie abwaschbar machen, also Motiv ausdrucken, Bucheinbindefolie drauf, dann ausschneiden
AntwortenLöschenJa, super!
LöschenDas wäre auch stabiler als Paketband.
Liebe Martina,
AntwortenLöschenDeine Panels sehen beeindruckend aus. Ich bin bisher über ein paar Probeläppchen nicht hinaus gekommen. Ich hatte zuerst mein dünnes Häkelgarn genommen, das ist dann aber doch ein bisschen sehr dick und verzieht den Jersey zu sehr. Der nächste Versuch war mit Handquiltgarn, das ging deutlich besser. Momentan überlege ich aber, ob ich die Techniken mit anderen Materialien als Jersey für eine Tasche verwende. Da probiere ich gerade mit Leinen und Wollfilz herum. Ich möchte es auch noch mal mit etwas festeren Dekostoffen ausprobieren. Liebe Grüße Katharina
P.S. Ich freue mich, dass Ihr offenbar einen schönen, sonnigen, entspannten Urlaub hattet :-)
Soweit ich das in meinem Buch verstanden habe, werden die Nähte mit einer Art Knopflochgarn gemacht; das Couching mit sehr feinem Häkelgarn wie es für diese gehäkelten türkischen Borten (ich glaube Oya) verwendet wird.
LöschenSpannende Stoffspielerei - und wie ich schon bei Lucy bemerkte, habt Ihr damit einen Nerv bei den Leuten getroffen. Das wird noch weite Kreise ziehen - da bin ich mir sicher.
Wichtig ist, dass das Garn wirklich reißfest ist. Handquiltgarn ist sicher gut geeignet und hat auch einen feineren Glanz.
LöschenIch habe das 20/2 in vielen Farben da und war eigentlich ganz angetan von der Qualität. Und ich musste nicht extra etwas kaufen :)
Katharina- feste Stoffe gehen sicher auch, es kommt dann halt mehr darauf an, wie man das Ausfransen in die Gestaltung einbringt. Lucy hat geschrieben, dass Natalie Chanin auch Jeans recycled hat, insofern schient das schon zu gehen. Die altbekannte Chenilletechnik ist ja auch eine Art reverse application.
WOW, bin begeistert. Liebe Grüße, Elvira
AntwortenLöschenSchon schön weit! vom Schnitt sieht es dem Kleiderschnitt von chanin sehr ähnlich. die Farbe ist genau meins, ein ebay-auktion leider nicht bekommen und nun bin ich auf der Suche. Ich finde es toll wie irre vielfältig man diese Schneidetechnik variieren kann und die Stiche auch noch. erstmal taste ich mich mit einem Shirt ran, aber ich freue mich schon sehr auf dein fertiges Kleid. Die Stickschere hättest du sicher eingebüßt und Nadeln gingen durch? Liebe Grüße
AntwortenLöschenJa, die Nadeln gingen problemlos durch die Sicherheitsschleuse und auch der Nahttrenner zum Abschneiden der Fäden war OK.
LöschenHast du nicht irgendwo ein ausrangiertes Spannbettuch aus Jersey? Wenn ich die nicht neulich alle verwebt hätte würde ich die hernehmen.
Beeindruckend, was du da wieder machst! Könnte mir glatt auch gefallen...
AntwortenLöschenLG
Astrid
Ja, mach mal!
LöschenDas macht so viel Spaß und ist auch bei einfachen Shirts ein Hingucker!
Liebe Frau Machwerk!
AntwortenLöschenDas ist mal wieder ein ganz tolles Projekt und ich kann Dir gut nachempfinden, wie entspannend so ein Urlaub ist! Das Grau in Grau hebt diese ganz besondere Machart besonders gut hervor, finde ich. Danke für die ausführliche Beschreibung, man könnte sich das sonst kaum vorstellen, wie dieser Rock entsteht.
Schwer beeindruckt
Valomea
Liebe Martina,
AntwortenLöschenso so schön.
Du bist ja echt der Knaller. Ich habe ja auch schon alles mögliche Handarbeitszeug mit in meine diversen Egypt-Urlaube geschleppt, aber das ist ja echt supi.
Wie war`s in Marsa Alam?
LG
Bea
Bea, du warst in deinem (Arbeits-) Urlaub ja noch viel kreativer, ich hab gerede mal geguckt was du noch so mit den kenianischen Mädels gemacht hast. Respekt!!
LöschenDa warst du ja echt mittendrin.
Marsa war fein, die Kinder tauchen inzwischen suveräner als ich......
Mein Ausflug in die Unterwasserfotografie bleibt aber nur eine Episode, das ist einfach zu frustrierend.
Das sieht ziemlich beeindruckend aus! Bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Liebe Grüße
AntwortenLöschenBarbara
Nach deinem Stoffspielerei-Rock habe ich mich erstmal schlau gemacht zu diesem schönen Thema. Es ist wirklich beeindruckend! Und dein Kleid sieht sehr vielversprechend aus. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
AntwortenLöschenEntspanntes Weitersticken wünscht Kirstin
Das sieht ja genial aus! So viel Mühe, aber es sieht wundervoll aus! Das Kleid wird bestimmt super schön, ich bin gespannt!
AntwortenLöschenGanz herzliche Grüße
Martina
Genial. Das sieht schon mal vielversprechend aus und mit so einer Kulisse näht sich das sicherlich noch geschmeidiger.
AntwortenLöschenIch hab eine Frage an Dich und schick dir mal ne Mail, LG
das sieht sehr beeindruckend aus! ich bin schon fast angefixt und habe ein altes Kaufshirt hervorgebuddelt ;-)
AntwortenLöschensei lieb gegrüsst
anja
Oh prima, dass der Beitrag schon da ist! Beim nächsten Mal muss ich die Farbe unbedingt auch verdünnen - der Farbauftrag ist super bei dir, im Grunde habe ich es mir so vorgestellt, aber nicht gewusst, wie ich das hinkriege. Ob man so ein Sprühteil so ausgewaschen bekommt, dass man es mehr als ein Mal benutzen kann? Leere Sprühflaschen fallen hier eher selten an. Ich grübele auch darüber nach, warum die im Buch Filz als Schablonenmaterial nehmen: es legt sich gut hin und man spart den Sprühkleber, nehme ich an. Und der Filz saugt die Farbe auf, ist nicht nass und die Schablone kann deshalb gleich neu platziert werden - aber nach ein paar Durchgängen wird sie vor lauter Farbe doch bretthart?
AntwortenLöschenDie Motive sind bei diesem Muster wirklich um einiges fitzeliger als bei meinem. Das ist echt aufwendig.
Ich hoffe ja sehr, dass noch einige, die hier laut überlegen, auch auf den Zug aufspringen und es ausprobieren. Es ist super, wenn man sich so konkret über die Technik austauschen kann!
Würde sich vielleicht eine Pflanzensprühflasche eignen?
LöschenJa, das geht sicher fast besser, die sprühen auch feiner.
LöschenAuch zu empfehlen, weil handlicher: Kleinere Kunststofflaschen zum Pumpen, z.B. ehemaliges Desinfektionsspray oder Probeflasche Haarfixierer. Bei Boesner gibt es auch leere Pumpsprühflaschen zu kaufen.
Löschenwow!!!!!!!
AntwortenLöschenDAS sieht ja toll aus --- das muß ich mir unbedingt merken!
LG Agnes
Klasse. Ich bin gespannt, wie das fertigaussieht. Ich hoffe, ich schaffe das auch bis Ende Mai
AntwortenLöschenlg monika
Wahnsinn, wie aufwendig, aber wie interessant. Bleibe am Ball und werde mir das Gesamtwerk anschauen. Viel Spaß noch beim Entspannen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Petra
Danke! Jetzt verstehe ich auch, warum man den Teil mit dem Schablonieren braucht. Nicht nur zur Mustervorgabe, sondern auch weil die andere Farbe dem Ganzen noch Plastizität gibt. Wäre ich von den Modellfotos her nicht drauf gekommen. Man sieht es mal wieder, das Besondere liegt im Detail.
AntwortenLöschenGut, dass ihr am Ball seid.Da kriege ich Ansporn, mir was überlegen.
Wow, so toll! danke für die tipps und tricks. ich hab auch zwei bücher im regal stehen, schau immer wieder hinein und hab mich aber bis jetzt noch nicht drüber getraut. Vor allemnicht über das färben. einen Rock mit stickereien hab ich schon gemacht.und nichts ist einspannender, als vor sich hin zu sticken. du hast mir mut gemacht, mich über die färbemethode drüber zu trauen. ich glaub, ich schau gleich mal rein.
AntwortenLöschenlg
lucy
lg
lucy
Erstaunen, Bewunderung, Respekt ...
AntwortenLöschenLG
Claudine
Boa... was für eine Gedult!
AntwortenLöschenZum Farbeauftragen nehme ich immer die kleinen Schaumstoffwalzen aus dem Baumarkt und zum Schablonieren eignet sich auch Freezerpaper sehr gut. ich könnte es mir sogar großflächig vorstellen. Der Vorteil ist, dass es nach dem Aufbügeln nicht verrutscht.
AntwortenLöschenDein Kleid animiert mich, auch mal wieder in die Chanin-Bücher zu schauen, bisher habe ich die Technik nur auf kleine Fläche ausprobiert.
LG
Susanne
oh mein Gott, Martina!
AntwortenLöschenWas tust Du?!
Bei Constanze hab ich ja schon ganz neugierig vor dem Bildschirm geklebt, und nun auch noch bei DIR!
Ihr seid böse Virenschleudern. Böse. ;)
Aber ernsthaft: Sieht toll aus bisher, ich bin wirklich gespannt, wie das "FO" dann aussieht und was Du zum Thema "Alltagstauglichkeit" berichten wirst.
Ein Hammerkleid, soviel ist mal sicher. ♥
Liebe Grüße,
Katrin
Griselda - ich bin wieder mal hingerissen - von der Technik, dem gewählten Stoff, der Farbe... alles toll!!! Und: man darf nun wieder spitze Gegenstände mit ins Flugzeug nehmen?? Auch gut....
AntwortenLöschenliebe Grüße von Ellen
Arggggg - jeden Tag habe ich versucht zu gucken - und NIE zeigte mir mein doofer Computer die Fotos an! Aber JETZT :o) - der Hammer! Du bist echt wahnsinnig - ich weiß gar nicht ob ich mich trauen würde, das Teil anzuziehen - was wenn da Tomatensauce oder ähnliches drauf kleckert? Ziehst du das in Karlsruhe an? LG, Grete
AntwortenLöschenDa fällt mir nur eins ein: WOW - so cool!
AntwortenLöschenClaudia
Danke. Zum ersten Mal habe ich die Technik wirklich "studiert". Sonst habe ich immer nur flüchtig hingeschaut, weil ich wusste, dass es nichts für mich ist. Wirklich toll, handwerklich sowieso, aber auch die Farbe, die Dokumentation .....
AntwortenLöschenBeste Grüße aus dem Norden
Tally
Frau Machwerk.... ist auf Ihrem Stern noch Platz??? Da will ich auch mal so entspannt werkeln.... und mit dieser Schablonenmalerei.... uahhhh.... isch komm mal vorbei... bin aber sehr ungeduldig - ich weiß nicht ob das dann klappt...
AntwortenLöschenIch setz mich derweil wieder an meinen Kaffeesack.... ;-)
LG in den Süden
von Frau elbmarie
Vielen Dank für die Erfahrungen und Hinweise. Eine Woche war ich außerhalb und habe es vorher nicht geschafft, Schablone und Druck vorzubereiten.
AntwortenLöschenAm Wochenende konnte ich auch mein Projekt endlich starten. Ich habe die gleiche Vorlage wie hier verwendet. Sprühen habe ich mich nicht getraut sondern mit einem Pinsel aufgetragen. Es ist ungleichmäßig tonig geworden, passt aber irgendwie zum Gesamteindruck.
Nun geh' ich sticheln, freue mich schon drauf.
LG Ute
Hui, was für eine Arbeit! Das wird aber bestimmt super das Kleid. Heb`bloß die tolle Schablone gut auf- da kann man bestimmt noch mehr supertolle Stoffe mit verschönern, denke ich mir.
AntwortenLöschenViele Grüße
Kristina