"Kinderleicht " war Suschnas Themenvorgabe für die Stoffspielereien vom Januar.
Sie hat vorgeschlagen, Techniken auszuprobieren, die auch Kinder leicht bewältigen können. Eins ihrer Beispiele war ein mehrfarbiger Kartoffeldruck aus der Schulzeit.
Tja, ich habe es mir noch einfacher gemacht. Ich habe die Kartoffel zum Drucken gar nicht erst geschnitzt sondern einfach nur auseinander geschnitten und mit Farbe beschmiert. Vorschulniveau.
Hier seht ihr die ersten Versuche: Damit das Ganze nicht so nach Kindergarten ausschaut habe ich die Farbe herausgenommen und mit wenig Kontrast gearbeitet.
Um die tonigen Kreise abzuheben waren dann ein paar Stickereien als Rand notwendig- das sind Stiche aus dem Handarbeitsunterricht in der Grundschule......
Mit Filzscheiben habe ich dann ein paar Layoutversuche gemacht und mich schlussends für eine unregelmäßige Verteilung entschieden.
Gut gefallen hat mir hier die Freifläche,auf der ich mal gut eine Kette tagen kann.
Dann habe ich ein mittleres grau mit Silberglitzerfarbe angerührt und gestempelt.
Das ist die Lieblingsarbeit auf dem Sofa: Die Kreise wurden umstickt und die Knoten stehengelassen.
"Lumpenlook" nannte meine Mutter das in den 80ern und fand außenliegende Nähte und abstehende Fäden gar nicht lustig.
Wobei wir mit dem Schnitt im Teenageralter angekommen wären:
Genau: Autsch.
Ich bin echt erschrocken, als ich die 80er-Zeitschriften aus meiner Jugend herausgeholt habe. Das war die Zeit meiner Nähanfänge und ich kann mich noch gut an diese Clochard-Hose (!!) erinnern. Die habe ich aus einem dunklen Anzugstoff vom Dachboden genäht und fand sie super. Ja- und dann gab es diese passformunsensiblen Shirts mit überschnittenen Schultern dazu. Kinderleicht zu nähen.
An den Blazern seht ihr, warum ich auf überschnittene Schultern allergisch reagiere. Ist das nicht abartig?
Deshalb hat mein Pulli zwar einen Oversized-Schnitt bekommen, aber etwas netter interpretiert mit schmalen Ärmeln und einem geschwungenen Raglan.
Ganz ehrlich- genau sowas habe ich auch Ende der 80er getragen.
Sogar die Brillengröße ist wieder wie damals, ist das nicht unglaublich?
Studentinnenlook mit Lederleggings und Schlabberpulli. Da mag ich immer noch sehr gern.
Natürlich trage ich das zuhause nicht mit Tasche und Stiefeln- da passen Wollsocken super dazu. Nur das Lacetuch von Monika, das wickle ich mir gleich wieder um den Hals. Und verziehe mich mit dem neuen Buch von Rebecca Gablé auf´s Sofa.
Ich wünsche euch im
Sieht sehr gemütlich aus und das inklusive dem bekannten griselda-special-touch. Und ich muss sagen, die Fotos machen mir mal wieder deutlich, dass ich Dich in Hosen auch sehr gern sehe... nicht immer nur Röcke und Kleider....
AntwortenLöschenLG
annilu
Was für ein schöner Post!
AntwortenLöschenDein Shirt im Schlabberlook gefällt mir sehr gut. Ja die 80er waren meiner Meinung nach die schlimmsten Modejahre, ich hatte mir auch so eine Riesenjacke mit Riesenschulterpolster genäht und was so stolz drauf :-) Aber ansonsten bin ich doch nur in Jeans gelaufen Clochardhosen waren nix für mich. Wobei.... in der neuen Burda ist eine die würde mich doch reizen..alles kommt wieder..
einen schönen Sonntag wünscht
Christine
Dann hast du noch was nachzuholen, bequem sind die Clochardhosen auf jeden Fall. Bequemer als die damals allgegenwärtigen Röhrenjeans (ohne Elasthan!!)
LöschenAuch diese Haremshosen sind in den 80er-Carinas drin, Sarouelhosen genannt :)
Und wieder einmal bin ich zutiefst beeindruckt, wie Du mit Kartoffeldruck (kannte ich nur von Kiga-Basteleien) und Handstickerei ein so tolles, individuelles Kleidungsstück zauberst. Das würde ich am liebsten sofort nachmachen.
AntwortenLöschenLG Luzie
Eine tolle Idee und wirklich Kinderleicht. Der Pulli steht dir super.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Fräulein Mai
Auch ich bin beeindruckt, was hier unter dem Thema "kinderleicht" entstanden ist. Einfache Drucktechniken und solche "einfachen" Stiche mag ich auch gerne und in dieser Kombination finde ich alles samt Aufteilung und Zusammenstellung sehr gelungen.
AntwortenLöschenLG Ute
Dass deine ( schönen ) Druckversuche dich direkt in die 80er geführt haben! Das war das Jahrzehnt, in dem ich am meisten für mich & meinen Mann genäht habe, wohl wegen der Passformunsensibilität der Schnitte... Aber es war auch viel bunter, fröhlicher als heute. Dafür arbeite ich jetzt vor allem mit Jersey, was auch klasse ist, beim Nähen wie beim Tragen.
AntwortenLöschenLG
Astrid
Haha, da habe ich auch jede Menge Dejavus. Es stimmt, damals konnte man sich viel leichter etwas nähen, Passform war kein Thema. Wer weiß, ob ich so viel genäht hätte, wenn ich mich um Abnäher und seltsame Querfalten hätte kümmern müssen.
AntwortenLöschenDein Kartoffeldruck erinnert an Alabama Chanin - erst würde man denken, in Light-Version, aber wenn man die Proben mit Filzkreisen sieht wird klar, dass das keinesfalls so ist. Überhaupt werden auch kinderleichte Sachen nur gut, wenn man ein klares Konzept hat. Ach ja, in Hosen finde ich dich ebenfalls gut!
Die Nichtfarbigkeit, kombiniert mit Handstichen und einfacher Drucktechnik, das ist tatsächlich Alabama Chanin. Das ist mir während des Machens gar nicht so bewusst gewesen, aber da ich mich die letzten Wochen schon in das Thema Chanin eingelesen habe kam das sicher unterbewusst dazu.
LöschenGrundsätzlich entspricht ihre Herangehensweise sehr dem, was ich im Augenblick auch als Ideal sehe.
So gar nicht wie die typischen Achtziger, gut gestylt für zuHause.
AntwortenLöschenMeine Mutter sagte zu der Zeit immer: Ihr Mädels müsst gar nimmer richtig nähn können.
Damit war nicht die Technik gemeint, sondern die fehlende Passformsensibilität.
Ich geh jatzt mal meine Schulterpoltstersammlung aus dieser Aera entsorgen, die brauch ich nie und nimmer.
Schönen Sonntag
Monika
Ab in den Sondermüll mit dem Zeux.
LöschenDas ist Gift, vor allem für so zierliche Menschen wie dich!!
Tja - es gibt wirklich nicht viel, was man aus den Achtzigern ins Heute retten muss. Kartoffeldruck und Handarbeiten bilden da natürlich eine Ausnahme - deine Kartoffelkreise sind richtig klasse! Am Stempeln und Sticken bin ich auch gerade dran, mit der Erkenntnis, dass Hnadstickerei einfach die schönsten Ergebnisse liefert. So pur & plastisch schafft keine Maschine ...
AntwortenLöschen(Fast) off-topic: Hast du zufällig schon mal versucht, auf Filz zu stempeln?
LG und einen schönen Sonntag,
Martina
Ja, das geht gut, wenn man die Farbe satt aufträgt.
LöschenAuch Siebdruck auf Filz geht, da dringt die Farbe dann nochmal tiefer ein und lässt sich trocken nicht so leicht wegkratzen wie nur mit Stempeln.
Jaja, die 80er - eine unglaubliche Zeit! Supermusik, außerirdische Make ups, grandiose Fönfrisuren ;-) und erst die Mode! Ich habe in den 80ern angefangen zu nähen und von meinem Mann zu Weihnachten '83 meine erste Nächmaschine - eine Singer Solaris - bekommen. Das Schätzchen steht noch heute bei mir und ist ab und an im Einsatz. Dein Pulli ist mal wieder ein richtiges Schätzchen und der Kartoffeldruck eine super Idee, hätte nicht gedacht, dass sowas auch auf Strick geht.
AntwortenLöschenLG
Mira
Oh, das ist wirklich schön geworden, schlichte (Kinder-) Technik wird zu wirkungsvollem Design. Und sieht im Gesamten dann dankbarerweise modern aus und nicht 80er/Anfang 90er (oder nur gerade so viel, dass es gerade gut wirkt).
AntwortenLöschenTja, die Brillengrößen, ich muss mich da echt wieder dran gewöhnen. In zehn Jahren rollt es allen wieder die Zehennähel hoch bei so großen Rahmen.
Es wurde ja schon mehrfach festgestellt, dass jetzt auch die 90er wieder dran sind, ich hab meine alten Brigitte-Hefte (aus denen ich seit damals noch Nähwünsche offen habe) schon mal zurechtgelegt ;)
Liebe Grüße! frifris
Die Bilder aus den 80ern bereiten einem ja geradezu körperlich Unbehagen, wenn man das so sieht - kein Wunder, dass man für Strickpullover damals immer mindestens ein Kilo Wolle brauchte. Und kein Wunder, dass zwar manches aus den 80ern wiederkommt, aber diese Schulterpolster nicht. Ich hatte neulich im secondhand mal ein Spenzer-Wolljäckchen mit Keulenärmeln an - unbeschreiblich. Man braucht auf jeden Fall eine Riesen-Fönfrisur, damit bei diesen Schultern der Kopf noch nach was aussieht.
AntwortenLöschenInsofern finde ich deine Umsetzung heute ja nur sehr sehr milde 80er-inspiriert. wie Suschna erinnern mich die gedruckten, umstickten Kreise viel mehr an Alabama Chanin. Die Handstiche geben dem Teil eine Wertigkeit und dadurch ist es mehr als nur irgendein grauer Bequempullover.
Riesenföhnfrisur oder Atompilz-Lockenberge mit ausrasiertem Nacken.
LöschenOder Kajagoogoo-Vokuhila.
Ich krieg gerade Gänsehaut.
Die Frisuren waren damals noch schlimmer als die Brillen.
Back to the roots fällt mir dazu ein, wenn ich deinen Look sehe. Diese Schlabberpullis waren so herrlich bequem. Schöne Umsetzung von Kinderleicht.
AntwortenLöschenLG Mirella
tolle Idee, sieht auch nach viel Arbeit aus mit den ganzen Punkten. Aber es lohnt sich wie man sieht :) LG Sassi
AntwortenLöschenAlso den Studentinnenlook kannst Du heute immer noch super tragen. Das sieht toll an Dir aus! LG, Simone
AntwortenLöschenIch finde auch, dass der Pullover dir wunderbar steht!
AntwortenLöschenTolle Fotos...
LG Natalia
den Pulli finde ich einfach großartig! Du hast mich schon fast soweit. unlängst habe ich mal mein ganzes Stickgarn rausgebuddelt....und hoffe auf ein Tütchen Zeit ;-)
AntwortenLöscheneinen schönen Sonntagabend
anja
Vorschul- und Grundschulniveau??? ... Nee, nee nee, das sieht eindeutig nach Highend-Design aus!!!
AntwortenLöschenUnd es steht Dir wirklich ausgezeichnet!!!
GLG
Helga, die gerne Kartoffeln isst ... vielleicht sollte sie die auch mal zweckentfremden ... O_O
Sieht super aus!
AntwortenLöschenUnd danke für die kleine Zeitreise! Wusstest du, dass "Das große Buch vom Handarbeiten", Band 1-12 EXAKT in einen 40cm breiten Billy-Schrank passen?? Die sind doch extra dafür gemacht!?
Ich schweife ab- in den Büchern ist auch eine Seite gruseliger als die andere! Huuaaa!
Ich habe gerade 2 Pullis und 2 Strickjacken aus den 90ern wieder hervorgeholt!
Diese mega-weiten, kastigen Dinger! Kennst du die? Ich weiß gar nicht, wie ich so was tagtäglich tragen konnte; diese weiten Ärmel machen mich ganz wahnsinnig!
Vielleicht kann ich mal ein Upcycling-Projekt draus machen!
Liebe Grüße,
BuxSen
Ja klar, das kannst du umarbeiten. Da die Pullis ja meist keine echten Armausschnitte im VT und HT hatten kannst du die Ärmel sicher neu schneiden und cleverer ansetzen.
LöschenUnd eine Zeitreise machen :)
Vielleicht nähe ich auch einfach in einem Zug vom Ärmelsaum bis zur Unterkante ein (Riesen-)stück schmaler...
LöschenAber das Material ist einfach zu hochwertig, um alles weg zu schmeißen.
Wahrscheinlich habe ich deshalb diese Klamotten seit 20(!) Jahren nicht entsorgt.
LG :o)
Total toll, wie alles, was Du so machst-immer!!! Liebe Grüße Melanie
AntwortenLöschenIch bin ganz begeistert von deinem super tollen Outfit! Die umstickten Kartoffeldruckkeise ist der Hammer,
AntwortenLöschenkreative Grüße,
Sabine
...ich bin mal wieder die Letzte hier...lach....und total entzückt über deine kindliche Stoffspielerei! Die Umsetztung wieder einmal perfect. Dein Stil gefällt mir total gut, ob mit Kleid oder im Schlabberlock - du siehst einfach immer umwerfend aus!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Beate
Nun, das nenne ich sehr gestylten Schlabber... sogar das Geschmeide ist berücksichtigt! Dass Du aus Schnitten der 80er etwas heute gut Tragbares destillierst, ist für mich auch Zeichen der hohen Kunst.
AntwortenLöschenEs ist vermutlich eine Frage des Lebensalters, dass wir die 80er so unerträglich finden. Ich muss mich an meinem Arbeitsplatz sehr an meine professionelle Sachlichkeit erinnern, wenn Teile aus den 80ern für die Modesammlung angeboten werden... Clochardhosen und riesige Schulterpolster hatte ich natürlich auch im Repertoire damals... Lediglich einen Schnitt aus dieser Zeit vermisse ich (verliehen und nie zurück erhalten): Ein Hosenschnitt, bei dem jedes Bein aus drei Teilen bestand. Vorder- und Hinterhose waren bananenförmig gekrümmt, die Seitenteile im geraden Fadenlauf, der Schritt an seiner natürlichen Stelle und an den Knöcheln ganz schmal. Falls jemand weiß, wo der herstammte, wäre ich dankbar!
LG, Bele
LG, Bele
Welch schöner Post! ich war auch sofort an Alabama erinnert und finde das eine passable Weiterführung. Edler kartoffeldruck! Da alle Knoten unten liegen, dachte ich an Luftballons, die jemand gekappt hat und die gerade auf dem Shirt in den Himmel fliegen.
AntwortenLöschenIch will gerade einen Mantel trennen, anfang 90er, da waren die Weiten noch genauso schlimm. Unglaublich, dass man das getragen hat.und ein Stoffverbrauch!! Rein theoretisch müßte das alles jetzt halb so teuer sein.
Kartoffelgrüße
Toll! Und steht Dir hervorragend!
AntwortenLöschenDas sieht sehr schick aus. Ich bin immer wieder erstaunt, wie tolle Ergebnisse man mit solchen Kleinigkeiten machen kann ... die natürlich auch Ihre Zeit dauern ... deshalb wohl nichts für mich ungeduldige ;)
AntwortenLöschenI recalled the exaggerated 80s with you, although I think the ugliest fashion definitely was the 70s! Love your artistic transformation of the sweater, so clever and funny, I have to try that. Greetings from Spain.
AntwortenLöschenWirklich toll!
AntwortenLöschenViele Grüße von Sabine
Super Idee, schöne Umsetzung und cooles Endergebnis!
AntwortenLöschenLG Karin
Was für eine Arbeit! Hut ab, denn das Ergebnis ist toll!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Bine