Sonntag, 26. März 2017

Stoffspielereien: Shibori

Shibori ist Karens Vorschlag für die Stoffspielereien vom März.
Mit Batiktechniken habe ich eigentlich seit den späten 70ern abgeschlossen. Erinnert sich noch jemand an die übergroßen Shirts mit selbstgebatikten Ringelmustern? An bunte Mullwindeln um den Hals als Alternative zum Palästinensertuch?
Ahm... ja.

Also: Abgebundene Kreise in psychedelichen Farben waren irgendwie tabu.
Aber ich habe nicht viel riskiert, als ich einen mit Fleckenmittel verdorbenen Pullover einfärben wollte. Die Ärmel wollte ich gern mit Binderclips grafisch mustern.
Und das ganze bitte in dezentem Indigoblau.

Bei einer Procion-Färbung wird zuerst der Stoff 20 min in eine Sodalösung gelegt und dann noch feucht in die angerührte Procionfarbe gegeben. Um den gewünschten Indigoton zu bekommen habe ich auf 2 Liter Wasser 400 g Salz und  4 TL schwarzes Pulver mit 1 TL Blau gegeben.
(Basisinformationen zum Färben mit Procion finden sich hier.
Ich habe meiner Farben bei Jeromin gekauft, von dort bekommt man mit der Farbe auch eine Anleitung.)
Tja, aber das ging gründlich schief.
Durch das Fleckenmittel hat sich die Faser wohl irgendwie verändert. In dem Bereich ist die Farbe viel dunkler geworden. Und die einst verschwundenen Fettspritzer waren plötzlich wieder zu sehen. Hinten ist der Pullover zwar auch etwas wolkig, aber viel gleichmäßiger durchgefärbt.
Flecken überfärben zu wollen geht nicht immer gut.


Aber ich habe ja auch noch ein paar gefaltete und abgebundene Leinenstücke mit in die Farbe gegeben, da war des Auspacken nach der Färbezeit von 12 Stunden sehr spannend.
Und ich war angenehm überrascht.

Aus den quadratischen Stoffstücken habe ich Kissen genäht.  Die sehen gerade im Trio nicht nach Flowerpower aus sondern kommen eher japanisch reduziert daher. Als kleinen farbigen Akzent habe ich grüne dicke Paspel eingearbeitet.
Wenn ich etwas mehr Zeit gehabt hätte wären auch kleine farbige Stickereiakzente schön gewesen.

Aber das kann ich ja im Sommer nochmal probieren, Shibori ist bei gutem Wetter und mit einer Indigoküpe auf der Terrasse sicher sehr spannend. Ich könnte mir sogar einen Indigo-Shiboriquilt mit grünem Sashing gut auf unserem Sofa vorstellen.....


Heute sammelt Karen alle experimentierfreudigen Teilnehmerinnen in Blog,
für den April läd Suschna ein, seltene Techniken zu probieren

Freitag, 10. März 2017

Recycling von Musterlaschen: Ein Apple Core Quilt

Im Januar kam mein messebauender Schwager auf dem Nachhauseweg von der Heimtextil in Frankfurt hier vorbei und hat einen ganzen Müllsack voller Musterlaschen bei uns abgeladen.
"Das haben die Asiaten nach der Messe einfach weggeworfen, kannst das gebrauchen?"
Na, und ob. :)

Die Musterlaschen stammen hauptsächlich von Bettwäscheherstellen. Sie sind aus glatter Baumwolle oder Flanell und allesamt etwa 40 cm breit.
Ich habe den Stoff noch vor dem Urlaub gewaschen und gebügelt, dann hatte ich etwas Zeit mir über das Muster Gedanken zu machen.

Ich will schon lange einen Apfelgripsch-Quilt nähen, mit modernen großen Elementen. Dann ist es auch nicht so schwer, auf meine Wunschgröße von mindestens 2 x 2,30 m zu kommen :)

Die Maße des Apple Cores habe ich auf die Breite der Musterlaschen anpassen lassen.
Der Sohn hat mir eine verblüffend professionelle Quiltschablone aus Plexiglas gefräst und sogar mit Logo versehen.
"Wenn schon, denn schon..." meint er grinsend.


Die 72 Einzelelemente waren dann schnell mit dem Rollschneider zugeschnitten. Beim Auslegen war ich dann aber enttäuscht. Die Stoffe waren grundsatzlich zu kontrastarm, da hat eine echte Struktur gefehlt.

Die habe ich dann in Form von übergroßen Sashikostichen eingenäht.
(6 mal 4 cm x 4 cm aus dem Grundstoff, 5 mal 5,75 cm x 4 cm bei den Längsschnitten
3 mal 4 cm x 4 cm aus dem Grundstoff, 2 mal 4,75 cm x 4 cm bei den Querschnitten.)

Die kleinen Vierecke habe ich in Serie zugeschnitten und genäht, so ging das trotz der Vielzahl an kleinen Teilen recht schnell.
So war das schon besser- der Quilt hält so optisch viel besser zusammen und bekommt einen modernen Twist.

Diese Woche habe ich ein paar Tage über der optimalen Verteilung gebrütet, Quilterinnen kennen sicher die Suche nach dem perfekten Layout.
Hier auf dem Bild sehe ich schon wieder Ungereimtheiten, aber irgendwann muss es auch mal gut sein.
Am Wochenende werde ich das Top zusammennähen, bei den großen Radien ist das konkav-konvexe Steppen hoffentlich nicht so schwer.

---------------------------------------------------------

Am Dienstag war das Vorbereitungstreffen für den Aalener Workshop in zwei Wochen. Es sind noch ein paar Plätze frei.
Wer zum Beispiel eine Grete mit Geling-Garantie nähen möchte ist da genau richtig.

----------------------------------------------------------

Nachdem die kleinen und mittleren Taschenrahmen schon einige Zeit ausverkauft sind kommt nächste Woche eine neue Lieferung.
Danke an alle, die vorbestellt und so geduldig gewartet haben!

----------------------------------------------------------

Und ja: Ich habe einen wunderbaren Sohn.
Echt jetzt!
Danke für die tollen Schablonen!