Frifris hat als Januarthema für die Stoffspielereien das Thema "Dreiecke" vorgeschlagen.
Damit hat sie bei mir eine Technik von der langen Bank geholt, die in meinem Lieblingsnähbuch beschrieben wird. Colette Wolff zeigt mit nüchternen Bildern, wie "sharks teeth" (Haifischzähne) genäht werden.
Ich erspare euch jetzt mal die Bilder aller Vorversuche, da habe ich verschiedene Absteppungen, Versätze und Faltungen ausprobiert. Und die Tochter hat einen passenden Hai gefaltet.
Ich hatte den größten Spaß bei der Kombination verschiedener Stoffe, da wirkt der Schuppeneffekt noch besser als in Colette Wolffs einfarbigen Beispielen. Das ist eine tolle Möglichkeit, schmale Stoffreste plastisch in Szene zu setzten.
Für die Kosmetiktasche habe ich ein Stück 13 x 50 cm und 4 Stücke mit 10 x 50 cm zugeschnitten, das gibt 3 cm breite Zackenreihen mit 1 cm Überlappung.Die schmäleren Streifen werden 4 cm umgefaltet und gebügelt
Dann werden sie Kante auf Kante mit der 4 cm breiten Seite an den breiten Streifen gelegt und durch alle drei Lagen von links mit kleinen Stichen festgesteppt.
So hat man die erste 3 cm breite Biese eingenäht. Dieser Tunnel wird dann alle 6 cm bis zur Naht hin eingeschnitten. Die unversäuberten Enden werden nun nach unten zu Dreicken umgebogen und immer fortlaufend gebügelt.Ich habe immer erst alle rechten Ecken eingeschlagen und gebügelt, dann den Stoff gedreht und die anderen Ecken dagegen gelegt und fixiert.
So entsteht eine Zackenreihe- die wird dann mit einem breiten Zickzachstich ( Breite 4 und Stichlänge 2) gleich unterhalb der Steppnaht fixiert. Dabei werden die nach unten gefalteten Schnittkanten erfasst und versäubert.
Achtung: Achtet auf eine passende Garnfarbe! Ich habe ein paarmal umgefädelt, die paar Handgriffe lohnen sich wirklich.
Der nächste Stoffstreifen wird nun von rechts aufgelegt, die umgefaltete Stoffkante ist 2 cm von den Spitzen der ersten Reihe entfernt.
Mit dem Lineal und einem Kreidestift den 3 cm-Abstand einzeichnen und absteppen.
In Höhe der Spitzen wieder in 6 cm Abstand einschneiden, falten, bügeln und festzackeln.
Links seht ihr die Kosmetiktasche mit 3 cm - Zacken im Halbversatz, rechts sind kleinere Zacken (2 cm) im Viertelversatz für das passende Utensilo.Einfarbige Flächen kann man mit dieser Technik grafisch strukturieren. Beim roten Leinenstoff habe ich die Faltungen nicht nach unten gelegt sondern zwischen die Stofflagen in den Tunnel geschoben. Das dauert etwas länger, die Falten werden aber plastischer.
Wo kann man diesen Schuppeneffekt einsetzen?
- Ich kann mir vorstellen, die Manschetten, die Kanten einer Knopfleiste oder die Rückpasse einer einfarbigen Bluse so zu strukturieren.
- Kissen könnte man mit Zackenrändern ausstatten,
- einem Rock einen zackigen Abschluss geben
- Und klar: Taschen jeder Art!
- Ein sehr gutes Kosmetiktaschentutorial mit dem losen Reißverschlussende zum weiten Öffnen findet ihr bei Barbara,
- die komplette Anleitung von Colette Wolff ist bei google einsehbar
- als Einlage habe ich Soft & Stable genommen
(das gibt eine bemerkenswerte Stabilität, sehr zu empfehlen!) - und die metallisierte Reißverschluss - Meterware findet ihr in vielen Farben hier.
Was meinen Mitstreiterinnen zu den Dreiecken eingefallen ist sammelt im Laufe des Tages Frifris-
vielen Dank für das wunderbare Thema!
Nächsten Monat (am 22. Februar) bin ich mit dem Verlinken der Beiträge an der Reihe,
das Thema soll dann "Chenille" sein.