Textile Behältnisse, das bei Petersilie gehostete Motto, sind ja seit Jahren mein Kernthema. In meinem Nähzimmer sind unzählige Taschen, Behälter und Geldbeutel entstanden. Richtig spannend wird das für mich immer dann, wenn neue herausfordernde Materialien in meinem Atelier auftauchen.
Neulich kam meine Freundin Doris mit Feuerwehrschläuchen und wir haben zusammen eine schlichte Tasche genäht. Wir haben das mit dickem Garn auf meiner Industrie-Ledernähmaschine zusammengesteppt und es war eine Herausforderung, die richtigen Einstellungen zu finden.
Auf der Profimaschine war dann der Trick, die Oberfadenspannung bis an die Grenze des erträglichen zuzumachen und das alles mit einer richtig dicken Nadel zu nähen.
und das ging mit einer 80er-Normalnadel ganz problemlos.
So einfach?
Ja. :)
Ich kann euch als Tipp nur dalassen, dass ihr den Schlauch in der Waschmaschine waschen könnt, die dick gummierte Innenseite kann nämlich seltsame Verkrustungen haben.
Und ihr könnt den Schlauch wirklich heiß bügeln oder besser pressen, dann geht der Knick weitgehend heraus.
Nehmt ganz normales Garn im Ober- und Unterfaden mit einer nicht zu dicken Nadel und legt einfach los.
Ich habe mir aus dem rustikalen und eher schweren Material eine kleine Tasche für mein Handy genäht, das ist mir in den letzten Wochen ein paarmal aus der Hosen- oder Rocktasche gefallen als ich bei der Gartenarbeit damit Podcasts gehört habe. Da ist so eine kleine Tasche dicht am Körper besser.Das Material kam mir sehr Steampunk vor, deshalb habe ich das mit antik anmutenden Metallelementen kombiniert und dem ganzen noch ein paar Extrariemen spendiert.
Puh, ob ich so mutig wäre bei meiner doch recht einfachen NÄhmaschine...? Auf jeden Fall ist das Material toll, Martina, und gewinnt bei dir natürlich nochmals an Wirkung durch die weitere Verarbeitung und Umsetzung. Megaschön - gerade diese kleine Tasche fürs Handy. Oja, bitte Tragefotos noch :-) Schönen Sonntag und lieben Gruß.
AntwortenLöschenSusanne
Wenn du an die Gelegenheit kommst sowas zu verarbeiten, probier es mal. Der Motor meiner alten Pfaff ist zwar etwas stärker, aber die Mechanik bei deiner sollte das auch packen. Ich war fast etwas stinkig dass das so leicht ging :)
Löschen"Fast etwas stinkig" ;-)
LöschenEin interessantes Material. Die Tasche ist super, gerade durch die Extrariehmen.
Liebe Grüße!
Die Extrariemen fordern dann bei manchen den Extrablick und das Extrastirnrunzeln.
LöschenIch bin in den 80ern aufgewachsen und habe diese Doppelgürtel (gerne auch mit Nieten und Punkelementen) immer schon gemocht.
Ich glaube solche Sachen liegen gerade in der Luft.
Ein wirklich herausforderndes Material. Schön dass Du es praktisch erprobst. Dafür hast Du ja die perfekte Ausrüstung. Interessant ist dann, dass es auch mit der Haushaltsnähmaschine funktioniert, gewusst wie. Deine Erfahrungen kommen Dir da zugute.
AntwortenLöschenDas Ergebnis ist toll geworden. So hat Dein Handy keine Chance zu entwischen.
LG Ute
Danke für den tollen Beitrag und die Ermutigung, es einfach auszuprobieren. Deine Taschen wirken super schön. Und ich muss immer schmunzeln, wenn du von "Versuchsreihe" sprichst. Ich gehe auch immer so an Projekte heran und versuche verschiedene Optionen. Was passiert wenn....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ute
Genau, Systematik ist so hilfreich und kann dann der Kreativität die Bahnen ebnen.
LöschenWenn man sich zu sehr verliert verzettelt man sich leicht.
Du kennst das sicher.
Ich bin sehr begeistert von dieser Idee! Mal was ganz anderes und es erfordert schon Mut, dieses Material mit der normalen NähMa zu nähen, wer hat schon eine Industriemaschine? - danke dass du das für uns ausprobiert hast. Dein "Wimmerl" (bayer. Originalton für Bauchtasche) sieht super stylisch aus!
AntwortenLöschenLG eSTe
Limitiert wurde das bei mir durch den etwas geringen Füßchenhub, mehr als drei Lagen gehen da nicht......
LöschenDer Füßchenhub wäre auch bei meiner alten Haushaltsnähmaschine ein Hindernis...
LöschenLiebe Griselda,
AntwortenLöschenDu bist ja gut eingegürtet. Das sieht lustig aus. Mit einem starken Motor müßte es eine gute Haushaltsmaschine schaffen. Allerdings habe ich so ein Material noch nicht verarbeitet.
Schönen Sonntag!
Annelies
Ja, ich glaube da braucht es nur eine etwas stärkeren Motor, der Rest ist eigentlich unproblematisch weil das gut transportiert und mit dünnerem Garn wohl wenig Reibung im Gummibereich entsteht.
LöschenSehr cool und sicher auch männertauglich. Da muss ich mal meine Jungs (zwei richtig und zwei in Lauerstellung Feuerwehrmänner) fragen, ob ich da einen Rest abbekommen könnte. So oft wie ich die Feuerwehrkleidung wasche wäre das ein guter Tausch.
AntwortenLöschen110er Nadel? Ohne extra Obertransport? Ich muss unbedingt auch eine Versuchsreihe starten.
Nächsten Monat ist "Skandinavien" bei den Stoffspielereien dran ;)- ich freu mich schon sehr auf "Smocking" im neuen Jahr!!
Liebe Grüße
Ines
Oh, da war ich meiner Zeit voraus.....
LöschenIch habe das korrigiert :)
Gute Güte! Was man alles vernähen kann - das hätte ich nicht gedacht. Die kleine Tasche ist sehr cool.
AntwortenLöschenLG
Siebensachen
Wir können doch fast alles unter die Nadel bringen was nicht bei drei auf dem Schrank ist :)
LöschenDa ist sie ja, die Feuerwehrschlauchhandytasche *lach*, so hatte ich sie mir aber nicht vorgestellt. Hübsch ist sie geworden und so praktisch klein. Na, da hast du ja das Materialproblem gut gelöst! Das große, rote Modell gefällt mir besonders gut, das ist eine große Einkaufstasche, stimmt's?
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Heidelberg
Annette
Der Schlauch ist so rein gewichtsmäßig schwer, eine große Tasche draus finde ich eher unpraktisch wenn man sie länger mit sich herumträgt.
LöschenAber so ein Leichtgewicht- das ist fein und sehr robust.
So ein ungewöhnliches Material und dann daraus ein zierliches Handytäschchen nähen, sehr cool.
AntwortenLöschenDeine Experimente und deren Beschreibung zeigen deutlich, daß man (ich) viel mutiger sein sollte bei der Benutzung ungewöhnlicher Materialien.
LG Gabi
Ja, unbedingt.
LöschenBesondere Materialien bringen tatsächlich einen ganz neuen Look in gewohnte Formen und sind immer für einen zweiten Blick gut.
Mit den zusätzlichen Riemen sieht das richtig cool aus! Danke für die Nähtipps. Wo bekomme ich jetzt Feuerwehrschlauch her? (Du bist für mich sowieso die Queen der ungewöhnlichen Materialien.) Liebe Grüße, Gabi
AntwortenLöschenFrag doch mal jemanden der bei der Feuerwehr ist, diese Schläuche werden wohl immer mal wieder ausgemustert :)
LöschenWow, sehr coole Idee, Feuerwehrschlauch zu vernähen! Und mit den mehrfachen Trageriemen ganz besonders. Liebe Grüße!
AntwortenLöschenKleine Tache und doch ein großer Hingucker. Deine Nähabenteuer begeistern mich immer wieder.
AntwortenLöschenLieben Inselgruß
Kerstin
Oh ja, mal wieder ein echtes "Machwerk"!
AntwortenLöschenFeuerwehrschlauch haben wir ja alle herumliegen wie Vliseline...
Wie lang ist so ein Teil denn?
Der genaue Bericht über die Nähversuche ist sehr gut und hilfreich,
Vielen Dank dafür.
Ohne Zweifel ist das Täschchen sehr schick, besonders mit dem Doppelgürtel, das gefällt mir ausgezeichnet.
Vielen Dank für diesen informativen Beitrag!
Kann man so einen Feuerwehrschlauch mit einer normalen Schere schneiden? Lieber ein Teppichmesser?
Bei der Verwendung ungewöhnlicher Materialien bist Du immmer auf Platz 1!
Liebe Grüße
Tyche