Susanne hat für die Stoffspielereien vom Mai das Thema Heimat vorgeschlagen. Das traf sich gut, wir fahren nämlich in drei Wochen ans rote Meer und da wollte ich doch noch was nähen......
Der Sohn hat im Urlaub Geburtstag und braucht schon lange ein neues Logbuch für seine Tauchgänge, da wollte ich den Einband mit den zwei Orten versehen, die ihm wichtig sind.
Deshalb habe ich Karten vom heimatlichen Ostalbkreis und seiner aktuellen nepalesiaschen Wahlheimat spiegelverkehrt auf einem Laserdrucker ausgedruckt.
Mit einem Transfermedium kann der Druck dann auf verschiedenste Untergründe übertragen werden- z.B. auf Glas, Wachs, Holz und eben auch auf Stoff.
Zuerst wird der Stoff satt mit dem Gel eingepinselt, dann der Druck aufgelegt und mit einer Rakel oder einer Linolwalze gut angedrückt. Legt dazu am besten eine Plastikmatte unter den Stoff!
Es ist besser, wenn auch das bedruckte Papier etwas dünner mit dem Gel bestrichen wird. Zudem habe ich noch die Ecken von der Rückseite aus gut mit Gel durchnässt.
Viel hilft in dem Fall wirklich viel.
Dann sollte das Ganze gut durchtrocknen, da habe ich im Netz von einfachem Trockenföhnen bis hin zu 24 Stunden trocknen verschiedene Angaben gefunden.
Ich habe die Stücke ein paar Stunden auf der Heizung flach durchtrocknen lassen.
Danach kommt der spannende Moment: Das Papier wird gut durchfeuchtet und die Papierschicht abgerubbelt. Der Druckertoner sollte sich mit dem Transfermedium verbunden haben und so auf dem Stoff festkleben. Das funktioniert ganz gut!!
Aber: Wenn man nur den Stoff mit dem Gel einstreicht und da vielleicht etwas sparsamen ist, dann verbindet sich die Druckerfarbe nicht so gut mit dem Untergrund und die Pigmente lösen sich dann bei der Nachbearbeitung leichter ab. Deshalb das Transfermedium nicht zu sparsam verwenden!
Zudem verbleibt auf der Tonerschicht nach dem Abrubbeln der Papierfasern oft ein weißer Schleier. Aber sobald ich das Ganze dann noch mit Odicoat als Finish versehen habe verschwindet der weitgehend und die Farben werden viel strahlender.
Ganz makellos ist der Transfer auch nicht, es sind immer mal wieder kleine Verschiebungen oder Risse zu sehen. Aber der Gesamteindruck ist ok.
Das fertige Material erinnert ein wenig an die Konsistenz der großen alten Schullandkarten- ihr erinnert euch vielleicht :)
Für Kleidung würde ich das jetzt nicht empfehlen, der Stoff wird durch das Gel doch recht steif. Aber für Taschen, Geldbeutel oder eben Kladden ist das eine tolle Musterungsmöglichkeit!
Wenn uns in ein paar Wochen jemand nach unserer Heimat frägt, dann müssen wir nur Fabians Logbuch zeigen:
Noch mehr Stoffspielereien gibt es heute bei Susanne,
ich bin gespannt auf die Beiträge der anderen!
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein - ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine
30.06.2019: "Afrika" bei made with Blümchen https://www.madewithbluemchen.at/
29.09.2019: „Miniatur" bei Feuerwerk bei Kaze https://feuerwerkbykaze.blogspot.com/
27.10.2019: "Handweben" bei Schnitt für Schnitt http://schnittfuerschnitt.de/
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien https://naehzimmerplaudereien.com/