Mit dem heutigen Thema Smocking geht es um ein eher technisches Thema, eine Handarbeit die erstaunlich vielfältig sein kann.
Meine Mitstreiterinnen haben das auch ganz unterschiedlich interpretiert.
Wenn man dann die Zügelfäden anzieht hat man die Basis für verschiedene Stiche.
Der Jersey hat sich übrigens absolut problemlos verarbeiten lassen, da war ich selbst ganz überrascht. Die einzelnen Segmente haben gut die Form behalten.Zu den verschiedenen Sticktechniken gibt es viele Videos auf Youtube, z.B. hier und hier.
Meine Mitstreiterinnen haben das auch ganz unterschiedlich interpretiert.
- Ines hat eine Bluse genäht und ein Rückenteil eines Shirts mit einem Hingucker versehen.
Sie stellt auch verschiedene Smoktechniken vor. - Jeanette hat einen dekorativen Fisch aus canadian smocking gestaltet
- Siebensachen smokt Schmuck. Gute Idee!
- Gabi hat Honeycomb ausprobiert, sie ghat wie ich das manipulating fabric Buch herangezogen und wird ein luftiges Schlafgewand nähen.
- Zwischendurch zeig auch perfektes canadian smoking, grau in grau und sehr edel!
- Mirella hat ein Shirt gestaltet- der Ausschnitt ist wunderschön!
- Stoffnotizen hat canadian smocking in verschiedenen Materialien ausprobiert und eine minimalistisch schöne Clutch genäht.
- Tyche hat eine neue dramatische Kopfbedeckung genäht und sogar eine alte gesmokte Bluse in ihrem Fundus gefunden.
- Clara von Bimbambuki hat schwarz-weißen Karostoff mit gelben Tupfen versehen, das ist sehr dekorativ!
- Christiane hat das italienische Smoken probiert und die sehr grafische Struktur finde ich toll!
- Julia hat ein Sommerkleid für ihre Tochter gesmokt, mit der Maschine und etwas Fingerspitzengefühl geht das ganz schnell :)
- Karen hat einen grauen Anhänger mit roten Akzenten gesatltet und zeigt ein ganz zauberhaftes Mädchenkleid.
- Bei PetersilieundCo zeigt Silvia eine Trachtenbluse mit gesmoktem Armabschluss
- Ute stellt ihre umfangreiche Bibliothek zum Thema vor und hat bei einem Shirt geschickt die Abnaeher durch gesmokte Elemente ersetzt.
- Gabi hat canadian smocking mit verschiedenen Materialien umgesetzt
Meine ersten Versuche zu smoken (smoken ist deutsch, smocking ist englisch) sind schon ein paar Jahre her, ich habe 2012 eine Clipbörse genäht, im gleichen Jahr ist auch ein Rock mit gezügelter Passe entstanden.
Dann habe ich die Technik etwas aus den Augen verloren, aber mit Corona und meinem winterlich ungezügelten Serienguckverhalten habe ich wieder eine etwas langwierigere Handarbeit gebraucht.
Und so ging es los:
Wenn ich von meiner Leidenschaft für Handnäherei erzähle, meinen die Leute immer, dass sie für sowas keine Zeit oder Geduld hätten, aber für mich ist das kein wenig lästig. Da sind meine Hände bei langen Autofahrten oder auf dem Sofa beschäftigt.
Wenn ich von meiner Leidenschaft für Handnäherei erzähle, meinen die Leute immer, dass sie für sowas keine Zeit oder Geduld hätten, aber für mich ist das kein wenig lästig. Da sind meine Hände bei langen Autofahrten oder auf dem Sofa beschäftigt.
Aber es hat mich dann schon interessiert, wieviel Zeit in einem fertigen Kleidungsstück steckt.
Also: Für das Anzeichnen habe ich 15 Minuten gebraucht. (Dazu kommen 10 Minuten vergeblicher Suche nach den Ersatzminen für den feinen Kreidestift......)
Die Stiche sind 0,5 cm lang, im Vorfeld habe ich ausprobiert dass der Jersey im Verhältnis 1:4 rafft. Das bedeutet dass ich für die fertige Breite von 16 cm den Stoff in 64 cm Breite raffen musste.
Eine Reihe hat vier Minuten gebraucht, das ist pro Panel eine Stunde für die Vorarbeit.
Der Jersey hat sich übrigens absolut problemlos verarbeiten lassen, da war ich selbst ganz überrascht. Die einzelnen Segmente haben gut die Form behalten.Zu den verschiedenen Sticktechniken gibt es viele Videos auf Youtube, z.B. hier und hier.
Zuerst habe ich auch mit kontrastfarbenem Garn gearbeitet, aber das kam mir irgendwie zu folkloristisch heraus. Ich wollte eher die Struktur des Stoffes wirken lassen und habe mich für einen tonigen 30er Nähfaden entschieden.
Ich habe dann probiert die Fäden bis auf die Bindungspunkte ganz verschwinden zu lassen und bin im Faltenbug hinten von einer Verbindungsstelle zur nächsten gegangen. Das braucht dann tatsächlich fast doppelt so lange als wenn die Verbindung außen läuft.
Eine Reihe dauert so entweder 20 oder 35 Minuten.
Wenn man eine Musterreihe einarbeitet dauert das nochmal etwas länger, ich habe hier deshalb die Fäden außen geführt.
Insgesamt sind wir bei beiden Teilen mit der Vorarbeit bei etwa 20 Stunden.
Hinten habe ich den Ausschnitt mit einem Beleg (verstärkt mit elastischer H609) verarbeitet, das gibt noch etwas Stabilität. Das Kleid ist von Hand mit einem Blindstich gesäumt.Insgesamt wären wir dann also bei etwa 25 Stunden.
Ich finde das geht doch, oder?
Ich finde das geht doch, oder?
Vielleicht reiche ich euch im Laufe des Tages noch ein Tragebild nach, mal gucken ob ich bei den derzeitigen Lichtverhältnissen etwas zustande bekomme :)
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche
Hallo Martina, deine Leidenschaft für das Handnähen kann ich zwischenzeitlich verstehen. Es tut gut etwas in den Händen zu haben, ich trenne sogar manchmal gerne auf. Dein Passe der Tunika/Kleides ist toll, die sichtbare Sticktechnik, Ton in Ton gehalten mag ich sehr. Jetzt bin ich gespannt auf die weiteren Beiträge. Meiner ist hier https://www.blogger.com/blog/post/edit/5035557055269234365/7635066946057543574 LG Jeanette
AntwortenLöschenJa, die Handnäherei- je voller der Kleiderschrank, desto länger kann etwas dauern. Auftrennen inclusive :)
LöschenOha, du bist das Thema im ganz großen Stil angegangen; das Ergebnis gibt dir Recht. Bei solch einer aufwändigen Arbeit ist es wirklich mal interessant zu wissen, wie viel Zeit da hineingeflossen ist. Deine Smocking-Stiche sehen jedenfalls aus wie aus dem Lehrbuch. Ich bin dann gespannt, wie das Kleid angezogen aussieht.
AntwortenLöschenVergessen zu erwähnen: Mein Beitrag ist jetzt da. https://siebensachen-zum-selbermachen.blogspot.com/2021/01/stoffspielereien-im-januar-2021-smocking.html
LöschenGanz akkurat ist das nicht, aber der Jersey ist fehlerverzeihend :)
LöschenIch habe die Tragefotos jetzt mal ergänzt, werde aber das Armloch noch etwas tiefer ausschneiden damit das Gesmokte hinten höher kommt. Das habe ich erst vorhin beim Fotografieren gesehen, selbst sieht man sich ja eher von vorn.....
Ein herausforderndes Thema, das du wunderbar vielfältig umgesetzt hast. Ein schönes Hängerkleid, mit so viel Geduld gearbeitet. Da kann der Sommer kommen, oder erstmal der Frühling.
AntwortenLöschenMein Beitrag heute ist eher klein und ziemlich grau in grau, aber es hat mir Spaß gemacht, es einmal zu probieren.
https://zwisch-en-durch.blogspot.com/2021/01/stoffspielereien-smocking.html
Liebe Grüße, Elvira
Oh ja, bitte Sommer.
LöschenZumal hier alles so grau in grau ist wie deine schöne smoking-Arbeit.
Klasse dein Kleid, ich bin so auf ein Tragebild gespannt. Meinen Beitrag habe ich gerade auf den Blog gestellt. https://mirellchen.blogspot.com/2021/01/stoffspielereien-smocking.html
AntwortenLöschenLG Mirella
Tragebilder sind drin, aber wie man auf den Bildern sieht ist das Armloch noch 2 cm zu hoch, ich geh dann mal trennen :)
LöschenDanke für das wunderschöne Thema, liebe Martina! Ton in Ton zu nähen ist definitiv besser, und super auch, dass Du mitgestoppt hast, wie lange die einzelnen Schritte dauern. 25 Stunden schreckt mich jetzt wirklich nicht besonders. (Ich habe gerade ein großes Tuch gestrickt, ungefähr einen Monat lang immer wieder, da ist definitiv mehr Zeit hineingeflossen.) Das Ergebnis finde ich einfach wunderschön! Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, Jersey zu verwenden, warum eigentlich nicht? Ach, ich habe bei der Recherche so viele tolle Beispiele gefunden, dass ich jetzt am liebsten gleich noch mehrere Blusenprojekte gleich anhängen würde. Mal sehen, was da dieses Jahr noch kommt...
AntwortenLöschenMein Beitrag ist jetzt auch online (https://madewithbluemchen.at/honeycomb-smocking/), wobei ich den heutigen, ruhigen Tag nutzen werde, nach den ersten Versuchen noch weiter an meinem Projekt zu arbeiten.
Liebe Grüße, Gabi
Ja, ich finde 25 Stunden auch absolut im Rahmen. Gerade wenn man das mit Streickereien vergleicht.
LöschenDas sieht fantastisch aus! Toll, dass Du auch eine Möglichkeit gefunden hast, die Falten der obereren Kante offen stehen zu lassen und mit dem Beleg das Ganze stabilisiert hast. Ich habe mir vorgenommen, demnächst auch mal ein Kleidungsstück mit Smok anzufertigen. Vielen Dank für den Themenvorschlag und die Inspiration!
AntwortenLöschenMein Beitrag ist nun auch online: https://stoffnotizen.wordpress.com/2021/01/31/stoffspielerei-smok-smocking-schmuck/
Liebe Grüße!
Ja, dieser Übergang oben und unten ist die halbe Miete, das mag ich sehr obwohl ich sonst Rüschen in allen Formen nicht so gerne mag. Aber da ergibt sich das so organisch.
LöschenJersey zu nehmen ist eine wunderbare Idee, das Kleid sieht gut aus!Deine Stickstiche sind sehr gleichmäßig, Ton - Ton gefällt mir auch besser als mehrfarbig, das wirkt tatsächlich folkloristisch.Aber, wer weiß, das kommt in der Mode auch mal wieder.
AntwortenLöschenDen Zeitaufwand halte ich für völlig vertretbar.
Mein Beitrag ist zu finden : tychestouch.blogspot.com
Mit einem herzlichen dankeschön an Dich
Liebe Grüße
Tyche
Das Folkloristische kommt wieder, das ist sicher.
LöschenIch hoffe, bis dahin habe ich ein Enkelmädchen!
:)
Das ist eine wunderschöne Arbeit - und interessant, wie viele Stunden in so einem Stück stecken. Ich bin sehr auf Tragebilder gespannt, gerade wie die von mir ungeliebte Mehrweite unterhalb des Gesmokten aussieht. Danke für das tolle Thema!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines
Wir haben extra für dich ein Bild von der Seite gemacht, wenn man nicht so viel Oberweite hat finde ich das ganz ok so. Aber ich mag so Hängekleidchen im Sommer eh am liebsten. Bewegungsfreiheit und Gemütlichkeit in geballter Form.
Löschen(Und Taille hab ich eh keine.)
Danke für das seitliche Bild extra für mich - ich habe ja auch keine Taille...
LöschenLG Ines
Hallo Martina, vielen Dank für das Thema, hat mich sehr angesprochen! Ich habe italian und honeycomb smocking ausprobiert, du findest es unter https://schnittfuerschnitt.de/2021/01/stoffspielereien-smocking/
AntwortenLöschenMir gefällt dein Kleid, das gehört mit zu dem Schönsten, was mir die letzten Wochen untergekommen ist! Überstickte Blumen und Enten ist nicht so meins... Ton in Ton macht das Ganze edler, und der Jersey glänzt noch dazu sehr schön. Erstaunlich, dass sich der Jersey so gut besticken ließ.
25 Stunden klingt schon nach einer Menge Arbeit. Und wenn man so eine ungeübte Handnäherin ist wie ich, würde da auch schnell das Doppelte daraus.
Liebe Grüße Christiane
Übung macht dich schneller, versprochen. Aber man muss das schon mögen, da hast du Recht.
LöschenIch bin sehr gespannt wie es mit deiner Arbeit weitergeht! Das hat so viel Potential.
Liebe Martina, dein gesmoktes Kleid ist eine beeindruckende Arbeit. Mein deutlich bescheideneres Werk ist hier zu finden: https://huegelring.blogspot.com/2021/01/stoffspielereien-smocking.html
AntwortenLöschenViele Dank für die Organisation der Stoffspielereien. LG Julia
Danke, Julia!
LöschenMit ein bisschen Verspätung ist mein Beitrag zum Thema smoken auch noch fertig. Wenn auch bei weitem nicht so aufwendig wie dein Modell, ein richtiges Heirloom Stück.
AntwortenLöschenLG Silvia
https://petersilieundco.com/2021/01/31/stoffspielereien-einfaches-smoken/
Deine schöne klassische Bluse kannst du aber sicher viel mehr tragen als ich mein Kleid, das ist doch seeehr sommerlich.
LöschenEin beeindruckendes Beispiel. Mit Deinen gewählten Materialien und Farben gefällt mir diese alte Technik besonders gut. Die Mehrweite unterhalb der Stickerei hast Du strategisch geschickt platziert. Gerade dieser Nebeneffekt reizt mich als Alternative zu Abnähern.
AntwortenLöschenDanke für das vielseitige Thema.
LG Ute
Vorne ist der Smokteil tatsächlich genau da gelandet, wo ich ihn wollte. Hinten sitzt das noch etwas zu tief, da werde ich das Armloch noch etwas modifizieren und die Träger anpassen.
LöschenHallo Martina, danke für das interessante Thema! Schon als ich das 1. Mal davon las, war klar, daß ich mitmachen werde: https://langer-faden.de/16-stoffspielereien/65-stoffspielereien-januar-2021-smoking
AntwortenLöschenAuf die Idee Jersey zu smoken wäre ich nicht gekommen, sieht aber klasse aus. Handnähen oder -sticken mache ich sehr gerne, da ist mir der Zeitaufwand eigentlich egal. Aber es ist trotzdem interessant zu wissen, wie lange es dann doch braucht.
LG Gabi
Interessanter Beitrag und schönes Ergebnis! Dank deiner Beschreibung kann ich mir nun in etwa vorstellen, wie die Sache ablaufen soll und werde es sicher einmal probieren! Regina
AntwortenLöschenDas hatte ich mir schon gedacht, das du dir so ein großes Werk vornimmst. Ich finde die Stichvarianten sehr exakt,bei BW sieht man evtl. schneller Unregelmäßigkeiten,oder? Die Zeit ist tatsächlich nicht übel, aber du bist echt irre flott unterwegs.Eben eine geübte Handnäherin!
AntwortenLöschenJersey hätte ich wohl selber nicht genommen, da ich befürchte es wird zu schwer.
Sehr interessant,dass es Maschinen für das Falten gibt, wußte ich nicht. Erklärt aber eindeutig die Gestaltung der Kinderkleider aus Madagaskar. Ich finde das ist echt im Kommen
, also nur zu. Ich komme dann zum Fälteln vorbei.
VG Karen
Liebe Martina, ich bin schwer beeindruckt von deiner Arbeit, aber auch der der anderen Teilnehmerinnen. Ich habe mcih diesmal schwer getan mit dem Thema, habe nicht den richtigen Einstieg gefunden und war auch privat sehr abgelenkt, sodass ich nicht die nötige Muße hatte, mich auf diese doch für mich neue und komplizierte Technik einzulassen. Umso beeindruckter bin ich von den Ergebnissen, die heute gezeigt werden. Eine sehr vielsietige Technik. Vielleicht was für den Urlaub?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ute
Eine gute Idee, die Zeit zu nehmen - ich denke mir bei vielen Projekten, leider immer im Nachhinein, dass ich das hätte tun sollen.
AntwortenLöschenDeine Smockerei ist wunderschön und das entstandene Kleid erst. Durch die Material- und Farbwahl und die Träger wirkt es gar nicht folkloristisch, sondern zeitgemäß und cool. Und es macht eine schöne Figur. Chapeau!