Ich bin diesmal einen ganzen Monat zu früh dran, zeige euch das neue Kleid aber trotzdem schon mal als Inspiration.
Refashion ist ja eigentlich genau mein Thema. Aber Hemden?
Wenn man auf Pinterest nach Hemdenrecycling sucht findet man in erster Linie experimentelle Oberteile, Blusen und Zeug mit Knopfleisten. Das ist alles nicht so mein Ding.
Ich wolle vermeiden, dass man dem fertigen Teil seine Herkunft auf Anhieb ansieht- das ging nur, indem ich die drei Opferhemden erst mal völlig auseinandergenommen habe.
Mein Lieblingsthema Borderprint wollte ich das gern in einer Patchworktechnik umsetzen- schließlich reicht kein einzelnes Hemd meines Mannes für ein komplettes Kleid für mich.
Wenn ich also schon kombinieren musste, dann mit einem patchgeworkten Übergang vom braunkarierten erdigen Saum zum Wolkenblau im Oberteil des Kleides.
Ich habe Stoffvierecke eingescannt und im Grafikprogramm verschiedene Module (5x5cm, 6x6cm und 8x8cm) auf meinem Schnittschema platziert. Schlussends habe ich mich für 6 x 6 cm große Quadrate im Kleid entschieden.
Die Stoffstücke habe ich nicht versäubert, das scheint mir bei Patchwork keine so gute Idee. Ein Zickzackstich oder eine Overlocknaht ergäbe wohl wulsige Stoffkanten die womöglich noch verzogen sind und den exakten Zuschnitt zunichte machen.
(Zudem: Mehr als 80 Kleinteile mit zweifelhaften Erfolg versäubern? No way.
Aber vielleicht kann eine erfahrenere Patchworkerin mehr zu diesem Thema sagen...)
Mein Versuch, das fertige Rockteil mit dünner aufbügelbarer Vlieseline zu fixieren war eine Sackgasse: Das wurde brettig.
So habe ich zur Stabilisierung der Stiche und zur Erleichterung des Bügelns nach der Wäsche die horizontalen Nähte abgesteppt. Und das Kleid mit einem hauchdünnen Mesh abgefüttert um die häßlichen rohen Kanten zu schützen und zu verstecken.
Meine ProfiPatchworkende Freundin Heike meinte dann zu den ersten gemailten Fotos„Wenn Du nicht so der hardcore-Knopfablehner wärst, hättest Du im Oberteil noch eine der Knopfleisten verarbeiten können. Wenigstens als Fake. Dann wäre da auch keine so große leere einfarbige Fläche. Vielleicht stattdessen noch ein kariertes Stoffblümchen?“
Smilas Blümchen war perfekt, um die übrigen Quadrate zu verwerten.
Als Hemdenzitat habe ich übrigens ein paar Ärmelschlitz-Kapellen entlang der Seitennaht eingebaut.
Für Eingeweihte. :)
Sie hat dann raffiniert ihre vier Tiere an die richtige Stelle gelotst um mir das lange gewünschte Hennen-und-Hasen-Foto zu ermöglichen.
Zwei junge Hasen und ein Kleid aus drei abgelegten Hemden.
Die anderen Hennen waren zu schnell aus dem Bild :)
Yeah.
Ihr merkt: Das Projekt hat einen Riesenspaß gemacht.
So viel, dass ich mir bis August vielleicht nochmal etwas Neues einfallen lasse.
Am 30.8. sammelt dann Suschna Beiträge zum Thema Hemdenrecycling.
Auch Maike sammelt Refashion aus alten Hemden!
Hemden: Vom Ehemann
Kleiderschnitt: Altbewährt
Blümchen: Aus "Für dich genäht", Smilas erstem Buch
Futter: Stoffmarkt