Sonntag, 24. September 2017

Stoffspielereien: Druck mit Blättern

Für die Stoffspielereien vom September hat Frau Siebensachen ein sehr breitgefächertes Thema vorgeschlagen: Von der Natur inspiriert.
Die erste Idee war, meine geliebten Farne zu drucken. Ich habe also Wedel mit Stofffarbe bestrichen und gedruckt. Glaubt mir, das sah aus wie ein nettgemeintes Kindergartenbild. Von Gestaltung keine Spur.

Deshalb  bin ich den umgekehrten Weg gegangen und habe die Blätter reserviert: Also Blätter auflegen und die Bereiche drumherum schwärzen. Farn fiel wegen der filigranen Struktur nun weg, also habe ich plakativeres Material zusammengesammelt.
Erste Versuche mit gemustertem Stoff waren schrecklich, also habe ich mir die unbedruckten Rückseiten ungeliebter Tarnstoffe (Reste des Konversionsprojekts) hergenommen. 



Und glaubt mir, da ging wieder alles schief. 
Nur so als Beispiel: Die Blätter blieben am Sieb kleben und bei dem folgenden, daneben liegenden Rakeldurchgang haben sie dann natürlich gefehlt. OK, dann eben ohne offenes Sieb.
Wenn man um Blattstiele mit dem Schaumstoffroller Farbe aufbringt, dann wird das an den dicken Stellen batzig. Also ohne Stiele.

Und so weiter und so weiter.
Wenn ich nicht schon den Futterrock angepasst und genäht hätte- ich hätte das alles in die Ecke geschmissen.


Schlussends habe ich fast alle meine Tarnstoffe verwurstelt und bin dann irgendwann doch zu einem Ergebnis gekommen.
Auch seltsame Stoffe stellen sich nach einer Weiterbearbeitung und der Konfektionierung als kleine Schätze heraus.


Und manche Dinge wie die fehlenden Stile sind dann doch super:
So war ich gezwungen die Stängel mit grobem 30er-Garn nachzunähen, darauf wäre ich so ohne weiteres nicht gekommen.
(Hey- und meine Berliner Flohmarktschuhe passen prima!!)


Der erst ungeliebte wolkige Untergrund ist viel lebendiger als ein klarer Farbauftrag.
Hier nochmal die Stiele, die sind ein prima Designelement und ich habe sie dann durch markante Steppereien an der breiten Passe nochmal aufgegriffen:


Tja, da ist nur noch auf der Rockinnenseite zu sehen dass das mal gruseligste Camouflage-Stoffe waren. Wegen der vielen Versuche ist der Tarnstoffstapel völlig aufgearbeitet- und das ist gut so. :)


Danke an meine Freundin Irene für die Fotos, wir haben das Grundstück meiner anderen Nachbarin Eri als die tolle Location mit dem Fahrrad genutzt. Und deren Katze gestreichelt:


Mehr Natur-Spielereien findet ihr heute hier bei Siebensachen- ich bin schon gespannt ob das bei den anderen Teilnehmerinnen glatter lief.

Schnitt: Burda 8-2017, ohne Bund, gekürzt
Stoff: Tarnstoffe mit Struktur und Stand- ich habe die Rückseiten genommen
Farbe: Dekaprint, mit dem Schaumstoffroller aufgetragen (alles via Jeromin)

Mittwoch, 13. September 2017

MMM: Die Wiederentdeckung der (Kauf-) Hose und eine genähte Chiffonbluse



Die Sommerpause hier im Blog ist vorbei obwohl das gefühlt gar kein richtiger Sommer war. 
An vielen Tagen hat es mich schon morgens gefroren, aber Strumpfhosen im August? Eher nein.
Deshalb habe ich in den letzten Wochen überdurchschnittlich häufig Hosen getragen, dazu  gefallen mir gerade lockere Blusenshirts am besten. 
Dieses Exemplar habe ich aus den Resten des Kleids der Tochter genäht, da hat das Material gerade so gereicht.
Die Bluse hat inzwischen einen Nachfolger bekommen, da habe ich dann auch die Schulter etwas schmäler geschnitten und die Rundung des Ärmelsaums angepasst.

Ich mag die transparenten Stoffe gerade sehr gern, man kann bei ausreichend Stoff auch das VT und RT doppeln und die Ärmel transparent lassen. 

Wie man so fluffige Stoffe am besten zuschneiden und nähen kann habe ich hier mal gezeigt- das Einlegen der Stoffe  in ein Stärkebad kann ich immer noch sehr empfehlen! So ist diese Bluse wirklich ratzfatz genäht.

Schnitt: Simplicity 2-17
Stoff: Viscosekrepp vom Maybachufermarkt

Verlinkt beim MMM, da geht es jetzt nach der Sommerpause wieder weiter! Auch Katharina trägt dort eine Hose, eine tolle Culotte!

P.S. : Ich nähe keine Hosen mehr.
Ich trage fast ausschließlich engere Hosen mit Elasthan. Beim Selbernähen habe ich die bittere Erfahrung gemacht dass ein eigentlich gut sitzender Schnitt mit dem einen Stoff prima funktioniert und mit einem anderen Stretch nach 3 Stunden dann plötzlich zu weit ist. Die nächste, dann etwas enger genähte Hose aus einem wieder anderen Stoff wurde nicht weiter sondern beult nur an den Knien. Zum Heulen.
Strechhosennähen ist für mich wie Lottospielen.
Und ich ziehe den Hut vor allen, die das gut hinbekommen.